Frischer Wind in 2. Tischtennis-Bundesliga

03.09.2008 | Stand 03.12.2020, 5:38 Uhr

Die deutsche Tischtennis-Landkarte zur Saison 2008/09. Grafik: DTTB

Hilpoltstein (HK) Mit einem bayerischen Derby beim TSV Gräfelfing startet die erste Tischtennis-Herrenmannschaft des TV Hilpoltstein am kommenden Samstag um 15 Uhr in ihre vierte Saison in der 2. Bundesliga Süd. Die Konkurrenten von Felix Bindhammer und Co. stellt der HK an dieser Stelle vor.

FC Tegernheim

Schon zum zweiten Mal in Serie hat der FC Tegernheim die Zweitliga-Meisterschaft gewonnen. Vor dem Sprung in die Deutsche Tischtennis-Liga (DTTL) schreckten die Oberpfälzer jedoch aus finanziellen Gründen jeweils zurück. Auch für einen dritten Titelgewinn stehen die Tegernheimer bei der Konkurrenz hoch im Kurs, wenngleich FC-Manager Horst Reitmeier diese Einschätzung nicht teilen mag. Ein Grund dafür ist der Ärger um den Slowenen Martin Palcek, die bisherige Nummer sechs. "Vor zwei Wochen habe ich erfahren, dass er jetzt in seiner Heimat spielt", erzählt Reitmeier. "Er hat sich nur per SMS gemeldet, dass es ihm Leid tut."

Tegernheim musste Palcek kurzfristig von der Meldeliste streichen, verfügt aber über keinen Ersatzspieler auf Zweitliga-Niveau. Außerdem sei es noch offen, wie oft der FC-Spitzenspieler William Henzell zur Verfügung steht. Weil der australische Olympia-Teilnehmer inzwischen für seinen Landesverband arbeitet, müsste er extra eingeflogen werden. Trotz aller Probleme haben sich die Tegernheimer die vordere Tabellenhälfte als Ziel gesetzt. Schließlich verfügt der Verein mit dem Serben Marko Jevtovic, den Bulgaren Theodor Jordanov und Grozdan Grozdanov und dem Tschechen David Marek (aus Hilpoltstein) über vier gute Neuzugänge.

1. FC Saarbrücken

Als Saisonziel haben sich die Saarbrückener schlichtweg den Aufstieg in die DTTL gesteckt. Als neuer Spitzenspieler wurde deshalb der Erstliga-erfahrene Jörg Schlichter vom TTC Fulda Maberzell verpflichtet geholt. Darüber hinaus holte sich der Vorjahres-Vizemeister mit Jiri Vrablik vom FC Tegernheim einen der besten Zweitligaspieler überhaupt. Zur Saarbrückener Stammbesetzung gehören auch der 22-jährige Ex-Würzburger Benjamin Rösner, der in der Grenzauer Tischtennisschule arbeitende Chinese Xue Xin Wang sowie beiden die 21-jährigen Alexander Flemming und Dennis Dickhardt. "Damit haben wir vier Top-16-Spieler des vergangenen Jahres zur Verfügung", sagt der stolze FC-Manager Klaus Bastian.

TTC Fortuna Passau

Bereits in den vergangenen beiden Jahren etablierten sich die Niederbayern im oberen Tabellendrittel. "Und auch in die neue Saison gehen wir sehr optimistisch", sagt der stellvertretende TTC-Vorsitzende Thomas Saller. Mit dem 39-jährigen Jürgen Hegenbarth holten die Passauer einen alten Bekannten zurück, der die Lücke des abgewanderten Griechen Dimitrios Papadimitriou neben den erfahrenen Spielern Tomas Sadilek, Martin Pytlik, Michael Plattner und Tomas Pristal schließen soll. Nach dem Oberliga-Abstieg seines bisherigen Vereins TTC Wohlbach (mit dem ehemaligen Hilpoltsteiner Rainer Schreiter) suchte Hegenbarth eine neue Herausforderung. Für seine Klasse spricht der zweite Platz bei der diesjährigen bayerischen Einzelmeisterschaft. Ein besonderes Augenmerk legen die Fortunen auf die Entwicklung von Jugendnationalspieler Christoph Schmidl. "Wir erwarten, dass er sich weiter verbessert hat und dies mit vielen Siegen im hinteren Paarkreuz unter Beweis stellt", sagt Saller.

TSV Gräfelfing

Nach einem kurzen Erstliga-Intermezzo in der Saison 2004/05 zählen die Gräfelfinger inzwischen wieder zum Zweitliga-Inventar. Kapitän Martin Schauer, Gabriel Stephan und Daniel Demleitner gehörten bereits zum Erstliga-Aufgebot, Nico Christ und Stefan Frasch kamen in den folgenden beiden Jahren. Und auch jetzt hat sich das TSV-Team nur auf einer Position verändert. "Jesus Cantero hat ein tolles Angebot aus seiner spanischen Heimat bekommen. Da musste er zugreifen", sagt Kapitän Schauer, der den erst 19-jährigen Rumänen Ovidiu Ionescu als neue Nummer drei begrüßte. "Ich hoffe nur, dass der Meister heuer endlich mal wieder den Aufstieg wahrnimmt, sonst wird die 2. Bundesliga irgendwann eine Operettenliga."

Post SV Mühlhausen

Selbst als Zweitliga-Neuling erreichten die Mühlhausener in der vergangenen Saison mit viel Erfahrung den Klassenerhalt. Zu keinem Zeitpunkt geriet das älteste Team der Liga in Gefahr. "Von Anfang an war uns aber klar, dass wir bald mit einer personellen Verjüngung beginnen müssen, um mittelfristig nicht den Anschluss zu verlieren", sagt Post-SV-Manager Thomas Baier. So ersetzt der thüringische Topspieler Carlos Lang den lettischen Nationalspieler Sandijs Vasiljews als Nummer sechs, und der scheidende Publikumsliebling Miroslav Schenk stellte die Verbindung zur neue Nummer zwei, dem 24-jährigen Tschechen Petr David, her. Komplettiert wird das Team von Topspieler Tang Bing, Kapitän Thomas Theissmann und den früheren Doppelweltmeistern Jindrich Pansky/Milan Orlowski.

TTC Zugbrücke Grenzau II

Die intensive Jugendarbeit im Olympiastützpunkt hat beim TTC Zugbrücke Grenzau große Früchte getragen. Mit dem Aufstieg der zweiten Mannschaft in die 2. Bundesliga stellte der DTTL-Verein seinen starken Unterbau unter Beweis. Neben Spielertrainer Chen Zhibin sind aus der Meistermannschaft noch das große lettische Talent Mattis Burgis, der Tscheche Frantisek Placek, Dennis Müller sowie Fabien Simon übrig. Für frischen Wind sollen die beiden jungen Hongkong-Chinesen Tse Ka Chun und Li Kwun Ngai sorgen, von denen der eine in der Vorrunde und der andere in der Rückrunde antreten soll.

TSG Steinheim

Nach dem erreichten Klassenerhalt haben die Vorjahres-Aufsteiger aus Baden-Württemberg ihre Ansprüche auch nach einigen personellen Veränderung nicht nach oben geschraubt. "Wir sind zufrieden, wenn wir nicht absteigen", sagt Spielertrainer Romulus Revisz, der das schwedische Talent Fabian Akerström als neuen Spitzenspieler an seiner Seite hat. Neu sind auch noch Adrian Klosek und Heiko Bärwald von der TSG Heilbronn.

ITTC Sachsen Döbeln I & II

Gleich zwei Zweitliga-Teams müssen die Sachsen in dieser Saison unter einen Hut bringen. Diese Situation hatte in der Sommerpause zahlreiche Einkäufe zur Folge. Ein Urteil über die tatsächliche Stärke der beiden Döbelner Teams kann aber erst nach den ersten Saisonspielen gefällt werden.