Geisenfeld
Frischer Wind für die Kirchengemeinden

Am 16. Februar werden in Geisenfeld und den Ortsteilen drei Pfarrgemeinderäte gewählt

10.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:13 Uhr

Geisenfeld (zur) Unter dem Motto „Meine Stimme für Gott und die Welt“ sind katholische Gläubige am 16. Februar auch im Raum Geisenfeld zur Wahl der Pfarrgemeinderäte aufgerufen. Die Kandidatensuche in den Gemeinden läuft auf Hochtouren.

In der Stadt und den Ortsteilen sind gleich drei dieser Gremien zu wählen, weil die politischen Strukturen nicht mit jenen der Pfarrei St. Emmeram übereinstimmen. Diese ist für die Gläubigen im Stadtkern sowie in den meisten Ortsteilen zuständig. Engelbrechtsmünster, Rottenegg und Unterpindhart wählen mit Oberpindhart und Aiglsbach einen eigenen Pfarrgemeinderat, Ilmendorf hingegen ist Teil der Pfarreiengemeinschaft Irsching, Rockolding, Knodorf. Ein kompliziertes Konstrukt also. Wie viele Personen eine Pfarrei in den Gesamtpfarrgemeinderat entsenden darf, ist genau geregelt. Für die genannten Ortsteile sind es jeweils vier Gläubige, lediglich Unterpindhart entsendet nur zwei.

„Wählen darf jeder Katholik, der das 14. Lebensjahr vollendet und seinen ersten Wohnsitz in der Pfarrei hat,“ erläutert Geisenfelds Stadtpfarrer Thomas Stummer. Kandidaten hingegen müssen mindestens 16 Jahre alt sein und die Firmung erhalten haben. Zudem dürfen sie laut Statuten nicht in einem anderen Kirchengremium aktiv sein oder ein kirchenpflegerisches Amt ausüben. „Die Kandidaten können sich nicht selbst benennen. Sie müssen vorgeschlagen werden“, erklärt Kirchenpfleger Josef Partheymüller aus Engelbrechtsmünster.

Dem Pfarrgemeinderat gehören als Organ der Kirchenverfassung außer den Gewählten auch ihrem Amt gemäß Priester, Diakone, pastorale Mitarbeiter und bis zu drei berufene Mitglieder an. Je nach Größe der Gemeinde aber maximal 20 Personen.

Anders als in den Ortsteilen ist in der Pfarrei St. Emmeram mit größeren Veränderungen zu rechnen, hören doch neun der bisherigen Räte aus Alters- oder Zeitgründen auf. Anton Fuchs tritt sein Amt ab, weil er zur Kirchenverwaltung gewechselt ist.

Gestaltet sich die Suche nach Kandidaten schwierig? „Das ist wie überall in der Gesellschaft“, meint Alexandra Schmid, Sprecherin des Pfarrgemeinderates aus Irsching. Es sei halt nicht leicht, Freiwillige für die ehrenamtliche Arbeit zu finden. Dabei würden „gerade junge Menschen dringend gebraucht um frischen Wind in die Gemeinden zu bringen“, betont sie. In ihrem eigenen Verantwortungsbereich sei es so gelungen, die Kommunion einmal anders zu gestalten. Was zeige, dass „sogar liturgisch gesehen Spielraum für Veränderungen gegeben ist“.

Peter Mayer, seit 20 Jahren im Pfarrgemeinderat Engelbrechtsmünster aktiv, motiviert potenzielle Kandidaten. „Das Gemeinschaftserlebnis ist toll“, begeistert er sich und ergänzt: „Aufgaben gibt es genug“ – beginnend bei der Arbeit in den Sachausschüssen über die Begleitung von Kranken, die Leitung von Jugendgruppen, die Zusammenarbeit mit Kolping oder dem örtlichen Chor. Man könne als Pfarrgemeinderat „den gelebten Glauben an der Basis stärken“, ist er überzeugt.

Das sieht auch Stummer so. Der Geistliche ermuntert alle, die Interesse haben Kirche mit zu gestalten, Schwerpunkte festzulegen, Bestehendes zu tragen und Neues anzudenken, sich zu betätigen. Für St. Emmeram ist er zuversichtlich, genügend Kandidaten zu finden. Um Auswahl zu haben, hofft er, dass es mehr als die 14 geforderten Mitstreiter werden.