Altmannstein
Frischekur für St. Wolfgang

Die Außenrenovierung am Windender Gotteshaus beginnt - Turmanlage wird umfassend saniert

25.04.2021 | Stand 29.04.2021, 3:34 Uhr
Eingerüstet ist bereits der Kirchturm in Winden für die bevorstehende Außenrenovierung. −Foto: B. Meyer

In der vergangenen Woche ist der Turm der Filialkirche St. Wolfgang in Winden eingerüstet worden. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen sind an der kleinen Kirche erforderlich. Die Kirchenverwaltung hätte gerne einen Versammlungstermin einberufen und den Ortsbewohnern und Pfarreiangehörigen die wesentlichen Punkte der Maßnahme vorgestellt. Corona-bedingt ist eine solche Versammlung aber nicht möglich.

Winden - In der Kirchengeschichte ist belegt, dass es wohl bereits im zwölften Jahrhundert einen Vorgängerbau des heutigen Kirchleins gegeben hat. Im 17. Jahrhundert wurde die heutige Kirche neu erbaut. 1795 erhielt man eine neue Glocke von Michael Dival aus Stadtamhof. In den Jahren 1912/1913 erfolgte eine Erweiterung nach Westen. Der Turm wurde im Süden neu erbaut und die Westseite erhielt einen Ziergiebel. Im Jahr 1950 kamen drei neue Glocken von der Gießerei Johann Hahn aus Landshut nach Winden. Eine Außenrenovierung hat zuletzt 1993 stattgefunden. Bereits damals waren erste Schäden am Glockenstuhl zu erkennen. Der Glockenstuhl war aber von der Renovierung ausgenommen worden, da die Mängel noch nicht akut waren.

Die Turmelektrik entspricht nicht mehr dem aktuellen Sicherheitsstand. Der Glockenstuhl ist durch Korrosion stark geschädigt. Die Statik der Turmböden weißt nicht mehr die zulässige Norm auf und auch am Blitzschutz müssen Verbesserungen vorgenommen werden. Durch die drei angebrachten Dachgauben dringt Wasser in den Dachstuhl ein und führt zu Schäden. Eine Abdichtung verspricht keinen zuverlässigen Schutz, so dass sich das zuständige Baureferat in Regensburg dazu entschlossen hat, die auf der Dachfläche des Kirchenschiffs und über der Sakristei aufgesetzten Gauben zurückzubauen.

Weitere Renovierungen sind 1998 im Innenraum vorgenommen worden. 2005 wurde die Kirchenorgel renoviert. Zur Fertigstellung besuchte der damalige Bischof Gerhard Ludwig Müller die Filialkirche. Nach einem Brandschaden wurden 2010 im Innenraum Tüncharbeiten vorgenommen. 2013 wurde die Kirch- und Friedhofsmauer saniert, die zum damaligen Zeitpunkt bereits sehr große Risse aufgewiesen hatte. In der Stellungnahme zur Außenrenovierung heißt es, dass die Notwendigkeit dafür gegeben ist. Aufgrund anderer Baumaßnahmen in der Pfarrei und Corona-bedingt wurden die Arbeiten an der Nebenkirche in Winden mehrfach verschoben. Seit 2016 liegt der Antrag bei der Diözese vor. Nun gelangt er endlich in die Umsetzung.

Die Ziffernblätter der Turmuhr weisen ebenfalls bereits deutliche Witterungsspuren auf. Diese sollen im Zuge der Maßnahme demontiert und erneuert werden. Die Zeiger der Turmuhr werden ebenfalls überholt. Nach der Fertigstellung der Einrüstung ist der Abbau des Glockenstuhls für die erste Maihälfte vorgesehen. Die Arbeiten am Turm werden voraussichtlich bis in den September andauern. Parallel dazu erhält die Außenfassade einen neuen Anstrich. Läuft alles planmäßig, hofft man, bis Mitte Oktober die Renovierungsmaßnahme abschließen zu können. Mit der Bauleitung ist ein Ingenieurbüro aus dem Raum Riedenburg beauftragt. Zum Kirchenpatrozinium könnte die Filialkirche dann mit frisch getünchter Fassade und Turm glänzen. Die dem heiligen Wolfgang geweihte Kirche feiert das Patrozinium am letzten Sonntag im Oktober, der in diesem Jahr auf den 31. Oktober fällt.

Für die Renovierung der Turmuhr mit Zifferblättern und Zeiger kommt gänzlich die Marktgemeinde Altmannstein auf. Hier wurden die Kosten auf 7580 Euro geschätzt. Die übrigen Kosten der Maßnahme belaufen sich voraussichtlich auf 316500 Euro. Auch hierfür gewährt die Marktgemeinde den üblichen Zuschuss. Mit weiteren Zuschüssen von der Diözese hofft man, auf einen Gesamtzuschuss von rund 50 Prozent zu kommen. Etwa 160000 Euro verbleiben dann noch an Kosten, die von der Kirchenverwaltung aufzubringen sind. Den Abschluss der Maßnahmen möchte man in einem würdigen Rahmen feiern. Dazu hofft man auf eine Entspannung der Corona-Pandemie.

mby