Neuburg
Frischekur für Neuburgs Wahrzeichen

Handwerker bessern derzeit witterungsbedingte Putzschäden am Schloss aus

22.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Im Metallkleid: Ein großes Gerüst verhüllt derzeit einen Teil der Westfassade am Neuburger Schloss. Der Grund sind Ausbesserungsarbeiten am Putz, die noch einige Wochen in Anspruch nehmen werden. - Foto: Janda

Neuburg (sja) Ein Metallgerüst verhüllt derzeit einen Teil des Neuburger Schlosses. Hinter den Plastikplanen verschaffen Handwerker dem Wahrzeichen der Renaissancestadt eine Frischekur und bessern Schäden im Putz aus. Mitte Juni - rechtzeitig zum Schlossfest also - soll alles fertig sein.

Wind und Wetter haben in den vergangenen Jahren ihre Spuren am Antlitz des Neuburger Schlosses hinterlassen. Risse, abgeplatzter Putz, dunkle Striemen und weitere Schäden sind in der Fassade des wuchtigen Renaissance- und Barockbaus stellenweise längst unübersehbar. Das wollen die Verantwortlichen der bayerischen Schlösserverwaltung jetzt wieder ändern. Am südlichen Giebel des Westflügels ist aus diesem Grund ein hohes Gerüst entstanden, auf dem die Arbeiter sich der kaputten Stellen annehmen. Und das nicht allein aus optischen Gründen: Zu hoch schätzte die Münchener Burgenbehörde mittlerweile das Risiko ein, dass lose Putzbrocken in den südlichen Hof stürzen, wie eine Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt. Aus diesem Grund war der Bereich bereits vor Beginn der Arbeiten gesperrt worden.

Von den witterungsbedingten Problemen ist neben der Fassade auch das Dachgesims am Westflügel betroffen. Besonders am Ortgang, der beim Neuburger Schloss aus einem schrägen Gesims besteht, haben Wasser, Frost und Wind in den vergangenen Jahren gewütet. Dabei handle es sich um "ein klimatisch stark beanspruchtes Bauteil, so dass hier im Laufe der Jahre tendenziell eher solche Schäden auftreten können", ist dazu aus München zu erfahren.

Die Arbeiten haben vor einigen Wochen begonnen und werden voraussichtlich noch eine Weile dauern. Laut der Pressestelle der Schlösserverwaltung, die im Freistaat für den Erhalt der Burgen und Schlösser zuständig ist, ist mit einem Abschluss bis Mitte Juni zu rechnen. Im Klartext: Bis zum Start des diesjährigen Schlossfests, das am 30. Juni beginnt, soll das Gerüst also verschwunden sein. Die Arbeiten leitet das Staatliche Bauamt in Ingolstadt im Auftrag der Schlösserverwaltung. Die Ausbesserung der Fassadenschäden verschlingt insgesamt etwa 20 000 Euro.

Das Neuburger Schloss in seiner heutigen Form stammt zum Großteil aus der Zeit des Pfalzgrafen Ottheinrich, der ab 1527 mit dem Ausbau der bereits vorhandenen spätmittelalterlichen Anlagen begann. Der Westflügel, der sogenannte Ottheinrichbau, entstand ab 1537. Sein typisches Antlitz mit den beiden Rundtürmen bekam das Neuburger Wahrzeichen jedoch erst ab 1665 unter Pfalzgraf Philipp Wilhelm.