Ingolstadt
Frische ist gefragt

FCI-Trainer Oral sucht fitte Kräfte für Heimspiel gegen Saarbrücken - Wer ersetzt gesperrten Stendera?

06.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:25 Uhr
Der FC Ingolstadt empfängt den 1. FC Saarbrücken −Foto: Ziegler

Ingolstadt -Spannender geht es nicht: Drei Spieltage vor dem Saisonende in der 3. Liga kämpfen immer noch vier Mannschaften um den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga. Mittendrin der FC Ingolstadt, der als Tabellenvierter nur zwei Punkte hinter Spitzenreiter Dynamo Dresden liegt. Am Samstag ab 14 Uhr (live bei Magenta Sport) sind die Schanzer im Audi-Sportpark gegen den starken Aufsteiger 1. FC Saarbrücken gefordert, der neun Zähler zurück auf Rang fünf folgt und nach der 0:3-Heimpleite gegen den 1. FC Magdeburg realistisch auch aus dem Rennen um Platz vier ist, der zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt.

FCI-Trainer Tomas Oral konzentriert sich jedoch nicht auf den Gegner, sondern nur auf sein eigenes Team. "Wir haben zwei Tage nur regeneriert und bereiten uns nun mit Videosequenzen gezielt auf Saarbrücken vor. Wir wollen unbedingt gewinnen, um unser Ziel zu erreichen", sagt der 48-Jährige und versichert, dass er sein Team nach dem bitteren 1:1 im Spitzenspiel bei Hansa Rostock nicht hat aufrichten müssen. "Natürlich war das Ergebnis sehr ärgerlich für uns, weil wir als verdienter Sieger vom Platz hätten gehen müssen. Aber wenn wir uns auswärts so präsentieren und in der Lage sind, den Gegner so von unserem Tor fernzuhalten, muss uns das noch mehr Selbstbewusstsein geben. Wenn wir so agieren, wissen wir, dass wir so ein Spiel gewinnen können. Das gibt viel Mut und Kraft", appelliert Oral an sein Team, den Weg weiterhin überzeugt zu gehen.

Allerdings muss der FCI-Trainer Spielmacher Marc Stendera ersetzen, der aufgrund der fünften Gelben Karte gesperrt ist. Als Ersatz bringt Oral Merlin Röhl, der gerade in Abiturprüfungen steckt, und Jonatan Kotzke ins Spiel. Aber auch Marcel Gaus und Caiuby könnten ins zentrale Mittelfeld rücken. "Ich werde sehen, wie das Training läuft und wie wir das Spiel in Rostock verkraftet haben. Mal sehen, wer frische Beine hat. Jetzt gilt es ohne Rücksicht auf Verluste den Fokus so zu legen, dass wir unsere Spiele gewinnen", sagt Oral und meint zu Caiuby: "Er ist immer eine Alternative von Beginn an. Ich glaube, dass er in den letzten beiden Spielen seine Rolle sehr gut erfüllt hat."

Für die spielstarken Saarbrücker hat dagegen das Schaulaufen begonnen. Der neue Trainer Uwe Koschinat, der ab Sommer den jetzigen Coach Lukas Kwasniok beerbt, hat das Team zuletzt bereits beobachtet. Nun können sich die Saarländer ihrem künftigen Chef erneut präsentieren. Wie der freiwillig scheidende Kwasniok die restlichen Partien angeht, ist nach der jüngsten 0:3-Niederlage und etlichen Verletzungssorgen unklar. Allerdings ist der 39-Jährige als emotionaler Trainer und Motivator bekannt, sodass sich die Schanzer gegen die zweitbeste Offensive der Liga (64 Tore) um den umworbenen Topscorer Nicklas Shipnoski (15 Tore/10 Vorlagen) keinen leichten Gang erwarten sollten.

Die Konkurrenten der Schanzer sind ebenfalls alle am Samstag im Einsatz. Tabellenführer Dynamo Dresden empfängt den Achtplatzierten Viktoria Köln, Co-Spitzenreiter Hansa Rostock den ebenfalls gesicherten Tabellen-13. FSV Zwickau und der mit dem FCI punktgleiche TSV 1860 München gastiert beim Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden.

Dass auch bei den Mitbewerbern des FCI die Nervosität zunimmt, zeigen die Aussagen von Hansa-Trainer Jens Härtel. "Es gilt, nur auf sich zu schauen - nicht auf andere. Wir müssen den Mut haben, mit Ball Chancen zu kreieren. Die spielerische Lockerheit brauchen wir, wir dürfen nicht verkrampfen", sagt der 51-Jährige vor dem Aufeinandertreffen der beiden ehemaligen DDR-Oberligisten.

Bei Dresden steht die Sorge vor personellen Engpässen und zunehmender Erschöpfung nach den beiden coronabedingten Nachholspielen gegen Duisburg (1:0) und Uerdingen (2:0) im Vordergrund. So fällt Kapitän und Innenverteidiger Sebastian Mai wegen eines Innenbandrisses im linken Knie "bis auf Weiteres" aus, und Topscorer Christoph Daferner (11 Tore, 7 Vorlagen) fehlt gesperrt wegen der fünften Gelben Karte. Außerdem ist der Einsatz der beiden mit Covid 19 infizierten Ransford Königsdörffer und Pascal Sohm fraglich.

Lediglich bei 1860 München herrscht nach der Erfolgsserie von 23 Punkten aus den vergangenen neun Spielen eitel Sonnenschein . "Wir haben die letzten Wochen eine große Lust entwickelt, Spiele zu gewinnen", sagt Sportchef Günther Gorenzel und blickt zurück, als die Löwen Anfang März neun Punkte Rückstand auf das Spitzentrio hatten: "Damals hat uns keiner mehr etwas zugetraut, aber wir glauben an uns und unsere Chance."

DK

Gottfried Sterner