Ingolstadt
Frisch gekocht statt aufgetaut

SPD startet Aktion "IN isst gut"

30.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:42 Uhr

Ingolstadt (mbl) „Cook and Freeze“ heißt das Konzept von vorgekochten und anschließend eingefrorenen Mahlzeiten, nach dem die Stadtverwaltung zukünftig – eine entsprechende europaweite Ausschreibung läuft bereits – in Ingolstadt das Schulessen bei der Ganztagsbetreuung zubereiten will. Ein System, das nach Ansicht der Verwaltung vor allem hinsichtlich der Kosten und des organisatorischen Aufwandes Vorteile mit sich bringt.

Ist das eine Lösung, die Ingolstadts Eltern wirklich wollen, fragt sich derzeit deshalb die SPD Ingolstadt und hat mit „IN isst gut“ eine Aktion gestartet, die auf eine regionale und dezen-trale Versorgung mit Schulessen setzt und sich so für heimische Lebensmittelproduzenten, ökologischen Landbau und eine artgerechte Tierhaltung stark macht. Ganz nach den Grundsätzen von Slow Food, einem nachhaltigen und gesunden Ernährungskonzept, das so auch Schulkindern zuteil werden soll. Dabei sollen die Kinder in die Zubereitung ihrer Mahlzeiten mit eingebunden werden.

Das Konzept der Initiatorinnen Veronika Peters und Karoline Schwärzli-Bühler sieht deshalb auch vor, entsprechende Schulküchen und Schulgärten einzurichten. Um das Thema ausgewogenes Schulessen geht es auch am kommenden Dienstag, 3. Februar, im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung um 18 Uhr im Gewerkschaftshaus am Paradeplatz. Die in München als „Bio-Mama“ bekannte Schulkantinenbetreiberin Carola Petrone erläutert an dem Abend die Eckdaten gesunder Ernährung speziell für Kinder, geht auf die Situation an Kindergärten und Schulen ein und berichtet von Beispielen aus anderen Städten.

Das Konzept „Cook and Freeze“ hält Karoline Schwärzli-Bühler nicht für zukunftsfähig: „Es kann nicht sein, dass die Erzieherin an der Mikrowelle steht und das Essen aufwärmt“, klagt sie. Das Beispiel München zeige außerdem, dass regionale Anbieter bei der Verpflegung durchaus eine Chance hätten. Die SPD möchte so auch minderwertigem, eintönigem und vorgefertigtem Essen sowie einer Abhängigkeit von einzelnen Anbietern bei Qualität und Preis zuvorkommen. Für ihre Aktion hoffen Peters und Schwärzli-Bühler nun auch auf parteiübergreifenden Beistand. So hätten, laut ihrer Aussage, die Grünen Interesse bekundet, „IN isst gut“ mit zu unterstützen.