Eichstätt
Frisch aus der gusseisernen Pfanne

Kiacherl fanden bei der Kirchweih im Jura-Bauernhofmuseum reißenden Absatz

17.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:10 Uhr

Gar nicht so einfach: Landrat Anton Knapp, zugleich auch Vorsitzender des Museumsvereins des Jura-Bauernhofmuseums Hofstetten, versuchte sich unter fachlicher Anleitung von Rosa Bauernfeind und Annette Wenzl im Kiacherlbacken. - Fotos: Preis

Eichstätt/Hofstetten (EK) Mit dem traditionellen Kirchweihfest ging am Sonntag die Saison im Jura-Bauernhofmuseum Hofstetten zu Ende. Das herrliche Wetter lockte Hunderte von Besuchern in den Kipferlerhof.

Reißenden Absatz fanden die reschen Kiacherl, welche Rosa Bauernfeind und ihre Tochter Annette Wenzl vom Jura-Backservice in den gusseisernen Pfannen der Rußkuchl ausbackten und mit Puderzucker bestreuten. Sie wurden noch handwarm sofort verspeist und die emsigen Bäckerinnen hatten den gesamten Nachmittag über gut zu tun, um den Bedarf zu decken. Auch Kaffee und Kuchen stellte der Jura-Backservice bereit. Zum Verkauf angeboten wurde zudem frisches Bauernbrot aus dem Museumsbackofen. "Es macht doch immer wieder Freude, hier in der Museumskuchl zu sein. Zwar ist es schon eine Umstellung zu unserer Küche daheim, aber die gusseiserne Pfanne hat schon ihren eigenen Charme", bemerkt Rosa Bauernfeind schmunzelnd.

Landrat Anton Knapp, der Vorsitzende des Museumsvereins, versuchte sich selbst an der Kiacherlproduktion. Sein Fazit: "Das Essen ist schon einfacher als das Ausziehn. Ich glaub, ich beschränke mich lieber aufs Zuschauen."

Flotte Volksmusik steuerte die Blaskapelle "Die wilden 6 mit Bumms" bei. Zum letzten Mal bestand die Möglichkeit, die Sonderausstellung "70 Jahre Flucht und Vertreibung" zu besuchen: Kreisheimatpfleger Dominik Harrer bot den ganzen Nachmittag über persönliche Führungen an, in denen er über die ausgestellten Objekte informierte. Die Kinder nutzten das schöne Wetter, um quer durch den Garten und die Museumsräume zu flitzen.

Nicht nur die Museumswartin Zenta Schermer freute sich über den steten Besuch von Gästen jeder Altersstufe an diesem Nachmittag, sondern auch Landrat Anton Knapp und Kreisheimatpfleger Dominik Harrer sowie Georg Stark vom Museumsverein zogen ein positives Resümee: "Zwar hat nicht bei jeder Veranstaltung heuer das Wetter optimal mitgespielt, aber unser zwischen Ostern und Kirchweih angebotenes Programm stieß wieder auf großes Interesse bei der Bevölkerung", so die Verantwortlichen unisono. Erfreulich sei, dass nicht nur die ältere Generation den Weg ins Jura-Bauernhofmuseum finde, sondern verstärkt auch junge Familien, welche ihrem Nachwuchs die Lebensweise früherer Generationen zeigen möchten. Die Besucherzahlen seien stabil und erfreulich, "für das kommende Jahr schmieden wir bereits Pläne und denken, dass wir wieder ein rundum gelungenes Programm auf die Beine stellen werden".

Einen "Neuzugang" bei den Museumsgerätschaften konnte der Landrat gleich Museumswartin Zenta Schermer im Beisein des Spenders übergeben: einen handgebundenen großen Reisigbesen, der künftig beim Kehren im Stadel oder Hof gute Dienste erweisen soll. Michael Hofmayer aus Pettling bei Großmehring beherrscht die Kunst des Besenbindens noch und hatte ihn extra für das Museum angefertigt, damit Frau Schermer künftig "stilecht kehren kann wie die früheren Hofbesitzer". So ein Reisigbesen sei langlebig und erinnere ihn an seine Kindheit, sagte Landrat Knapp. \t\tMit der Museumskirchweih schließen sich nun die Pforten des Kipferlerhofs für die Winterpause. Am Ostersonntag 2017 öffnet das Bauernhofmuseum wieder. Schulklassen und Besuchergruppen können auch während der Winterpause Besuchstermine vereinbaren, nähere Auskünfte erteilt das Informationszentrum Naturpark Altmühltal unter Telefon (08421) 987 60.