Friedhofsgebühren deutlich erhöht

15.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:45 Uhr

Rings um eine Eiche sind die ersten "Baumgräber" platziert, die die Stadt Neuburg im Neuen Friedhof anbietet. 22 Öffnungen warten auf Urnen. Das Grab soll nach Möglichkeit anonym bleiben. - Foto: r

Neuburg (r) Die Stadt Neuburg erhöht einen Teil ihrer Friedhofgebühren um 35 bis 65 Prozent. Der Finanzausschuss stimmte dem Verwaltungsvorschlag zu. OB Bernhard Gmehling bezeichnete die Anhebung als "maßvoll". Stadtrat Klaus Brems stimmte dagegen.

Dem FW-Bezirksrat passt das ganze Gebührengefüge nicht: "Die Erdbestattungen subventionieren die Urnengräber". In der Tat hatte die Verwaltung 4000 Euro Überschuss bei Sargbestattungen und 16 000 Euro Defizit bei den Urnen vorgerechnet.

Die Teuerung ab Oktober trifft deshalb Einäscherungen und Urnenbestattung, die deutlich zunehmen. Wie berichtet, hat sich das Verhältnis zwischen konventionellen Beerdigungen und Urnenbestattung in Neuburg auf 170 zu 97 verschoben. Die Urne wird testamentarisch oder von den Hinterbliebenen wohl wegen des geringeren Pflegeaufwandes gewünscht.

"Einnahmen brechen weg", verlangte Sachbearbeiterin Erika Sztanyek höhere Gebühren für Urnen. Der Ausschuss folgte dem Vorschlag. Im Endeffekt geht es darum, die Kostendeckung von zuletzt 84 Prozent nicht weiter sinken zu lassen. "100 Prozent müssen nicht sein", so OB Gmehling, aber eine kleine Anhebung ist vertretbar. Rechungsprüfer Josef Kugler würde sie "sehr begrüßen".

So wird der Kostensatz für eine Urne in Erdkammer, Grab und Nische von 153 auf 210 Euro steigen, das wären 36 Prozent mehr. Ein Platz im neuen Baumgrab soll 340 Euro kosten, ein "Rabattengrab" 210 Euro. 72 solcher Urnenplätze sollen auf der Fläche vor dem großen Kreuz entstehen. Die fünf Steinmetzbetriebe Holzapfel, Günther, Ziegelmeier, Reinold und Lang sollen im Rahmen eines kleinen Wettbewerbs künstlerische Vorschläge für Stelen in den Zwischengängen machen. Dort könnten Namensschilder der Verstorbenen angebracht werden.

Die Gebühr für das Nutzungsrecht soll von jährlich 18 auf 25 Euro steigen, bei Erdkammern und Nischen von 28 auf 40 Euro. Die Nutzung eines Rabattengrabes soll pro Jahr einschließlich Pflege 110 Euro kosten. Die Verwaltung übernimmt hier den kompletten Unterhalt.

Friedhofsreferentin Elfriede Müller (CSU) "entschärfte" die Gebührenvorschläge für die Nutzung der Aussegnungshalle. Die vorgeschlagene Grundgebühr von 150 Euro sowie eine neue Gebühr von 190 Euro für die Verabschiedung am offenen Sarg entfallen. Dafür wird die Arbeit der Friedhofsmitarbeiter nach Stunden (zu je 30 Euro) abgerechnet. Die Nutzung der Aussegnungshalle kostet pauschal 180 Euro, bei einer Beisetzung auswärts 130 Euro. Die ursprünglich vorgeschlagenen Gebührensätze sind damit leicht reduziert worden.