München
„Fridays for Future“-Aktivisten gründen Gremium

12.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:13 Uhr
Schüler halten ein Plakat mit der Aufschrift "Save the Earth" in die Höhe. −Foto: Sven Hoppe/Archivbild

Die Schüler im Freistaat machen Druck in Sachen in Klimaschutz. Nach zwei Konferenzen mit dem Umweltminister trafen sich Aktivisten nun mit Vertretern aller Landtagsfraktionen. Das Treffen stimmte sie zuversichtlich.

Die „Fridays for Future“-Bewegung und bayerische Politiker haben sich auf die Gründung eines Gremiums für mehr Klimaschutzmaßnahmen geeinigt. Dieses solle im Sommer eingesetzt werden, teilten Aktivisten der Bewegung nach einem Runden Tisch mit Vertretern aller Fraktionen des Landtags am Freitag in München mit. Welche Kompetenzen das Gremium haben und wie es konkret zusammengesetzt sein wird, sei noch unklar. Es sei ein „sehr gutes Gespräch gewesen“, sagte Ramona Wüst von „Fridays for Future“ München. Das Gremium soll helfen, ein bayerisches Klimaschutzgesetz noch bis zum Ende des Jahres auf den Weg zu bringen und deren Umsetzung zu gewährleisten.

Am 9. Mai soll es das nächste Treffen zwischen den Umweltaktivisten und Politikern aller Fraktionen im bayerischen Landtag geben. Das sei zwar später als von ihnen erhofft, dennoch gebe es weiterhin einen Dialog, hieß es vonseiten der Schüler. Bei ihrem Gespräch mit den Politikern habe es klare inhaltliche Differenzen gegeben. „Doch diese sind ausräumbar“.

Auch die Politiker der sechs im Landtag vertretenen Parteien zeigten sich nach dem Treffen zufrieden. Martin Stümpfig von den Grünen schloss sich den Forderungen der Aktivisten weitgehend an und kritisierte die Regierung: „CSU und Freie Wähler handeln in Sachen Klimaschutz viel zu lasch“, sagte er. Benno Zierer von den Freien Wählern sieht seine Regierung auch nach dem Gespräch auf dem richtigen Weg. Er sei sich mit den Jugendlichen einig, dass es schnelle Ergebnisse brauche. Doch er sei auch ein Verfechter von kleinen Schritten, bei denen man Bürger und die Wirtschaft mitnehme.

Seit Monaten gehen Schüler jeden Freitag auch im Freistaat auf die Straße und fordern mehr Einsatz der Politik für den Klimaschutz. Die nun formulierten Ziele sollen den Druck auf Politiker erhöhen. Da viele Schüler für die Demonstrationen die Schule schwänzen, steht die Bewegung in der Kritik.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) hatte vor wenigen Wochen als Reaktion auf die Demos zu zwei Jugendklimakonferenzen in Erlangen und München geladen. Dabei fassten die jungen Umweltaktivisten zahlreiche Beschlüsse. So sollen Plastiktüten verboten werden, Monatskarten für den öffentlichen Nahverkehr nur zehn Euro kosten und die Windkraft in Bayern wieder ausgebaut werden. Glauber zeigte sich offen und versprach, diese Themen in den Landtag einzubringen.

dpa