Freundschaftliche Beziehungen

11.11.2011 | Stand 03.12.2020, 2:11 Uhr
FC04-Boss Peter Jackwerth (links) und Geschäftsführer Harald Gärtner. −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (dk) Ein Kommentar von DK-Sportredakteur Norbert Roth zu den verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen beim FC Ingolstadt 04.

Der FC Ingolstadt hat mit der Trainerentlassung zum branchenüblichen Mittel gegriffen. Wieder einmal.
 
Der Eindruck, dass Benno Möhlmann jetzt der Alleinschuldige an der sportlichen Krise ist, verwundert allerdings die meisten Beobachter. Zum einen genoss der gradlinige Bremer – nicht zuletzt, weil er Fehler zugeben konnte – auch als Tabellen-18. noch großen Respekt.
 
Ungleich mehr verwundert jedoch die Tatsache, dass Sport-Geschäftsführer Harald Gärtner nahezu ungeschoren aus der Situation herausgekommen ist. Als Konsequenz aus seinen unglücklichen Personalentscheidungen hat der FC 04 lieber einen zusätzlichen Sportdirektor installiert und leistet sich zukünftig zwei Geschäftsführer innerhalb der Fußball-GmbH. Ganz so, als ob Geld keine Rolle spielen würde.
 
Somit wird ein Eindruck immer deutlicher. Beim FC 04 muss man die richtigen Leute kennen, dann hat man seinen Job sicher. Schon beim Blick auf die Geschäftsstelle wird klar, dass verwandtschaftliche und freundschaftliche Beziehungen bei diesem Verein ein hohes Gut sind. Auch im Fall Gärtner dürfte das enge Verhältnis zu Klub-Boss Peter Jackwerth die innerhalb und außerhalb des Klubs erwartete Demission verhindert haben.
 
Ob deshalb das Klima im Verein freundschaftlicher wird, darf indes bezweifelt werden.