Ingolstadt
Freundschaften müssen gepflegt werden

Spielerinnen und Vertreter aus Moskau sind für einige Tage zu Gast und wurden offiziell im Alten Rathaus empfangen

30.08.2018 | Stand 23.09.2023, 3:56 Uhr
Vor versammelter Mannschaft: Die Spielerinnen des FC Chertanovo Moskau zusammen mit ihren Betreuern sowie den Offiziellen aus Moskau und Ingolstadt gestern im Rathaussaal. −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Kaum waren die Juniorinnen des FC Chertanovo Moskau eingetroffen, ging es direkt weiter zum Trainingsgelände der Spielerinnen des FC Ingolstadt.

Zum Kennenlernen ging es gleich bei einer gemeinsamen Trainingseinheit zur Sache. "Es war sehr interessant zu sehen, wie sie spielen und gegenseitig aufeinander eingehen", geben die Moskauerinnen Maria Kozik (15), Anastasia Govor (16) und Daria Novik (14) einen Einblick in das Training. Möglich wurde dieser kulturelle Austausch dank einer Kooperation zwischen der Stadt Ingolstadt mit ihrem Kulturamt, ihrem Amt für Sport und Freizeit sowie dem FCI. Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen dem Zentralbezirk Moskau und Ingolstadt sind die jungen Damen noch bis morgen hier zu Besuch. Mit angereist sind auch Vertreter des Departments für Sport und eine offizielle Delegation des Zentralbezirks der Stadt Moskau.

Gemeinsam wurden alle gestern um 11 Uhr im Historischen Sitzungssaal des Alten Rathauses von Sportbürgermeister Sepp Mißlbeck empfangen. Mit Hilfe einer Dolmetscherin hieß er die Mannschaft und alle Offiziellen herzlich willkommen. Eine Partnerschaft lebe von Kontinuität, sagte Mißlbeck. Mit dem Ziel, die Freundschaft in Zukunft zu erhalten, seien im Rahmen des aktuellen Besuchs auch Gespräche über weitere Projekte wie Schulpartnerschaften oder einen Beitrag zur Landesgartenschau 2020 geplant. Ein Austausch wie bei den Fußballerinnen sei das, was eine Freundschaft mit Leben füllt. Anschließend richtete auch der stellvertretende Präfekt des Zentralbezirks Moskau, Andrey Prishchepov, ein paar Worte an die Zuhörer. Nachdem er den Gastgebern seinen Dank für die Gastfreundschaft ausgesprochen hatte, betonte er, wie wichtig eine solche Zusammenarbeit für ein beiderseitiges Verständnis und gegenseitigen Respekt sei. Man könne Erfahrungen austauschen und sichergehen, dass keine Stereotypen entstehen. Auch er sei gewillt, die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren.

Gestern Abend fand dann ein Freundschaftsspiel zwischen den Moskauer und den Ingolstädter Juniorinnen im ESV-Stadion statt. "Das Wichtigste ist nicht in erster Linie zu gewinnen, sondern der gemeinsame Faktor. Trotzdem werden wir das Spiel ernstnehmen", erzählten die drei erwähnten Moskauer Spielerinnen am Rande des offiziellen Termins im Rathaus. Neben einem kulturellen Programm werden die beiden Mannschaften auch das Zweitligaspiel heute Abend zwischen Erzgebirge Aue und dem FC Ingolstadt besuchen. Die Stadt gefällt den jungen Moskauer Mädchen sehr gut. "Es ist ziemlich sauber, und die Leute waren bisher alle sehr nett. Verwundert waren wir, dass so viele mit dem Fahrrad fahren. In Moskau fahren die Leute entweder mit dem Auto oder gehen zu Fuß. "

Ein Highlight für die Mädchen war heuer die Fußball-WM im eigenen Land: "Ganz Russland war in Moskau versammelt. Schön war auch, dass so viele ausländische Fans zu Besuch waren und alle so gut miteinander ausgekommen sind. Es war eine wunderbare Atmosphäre und sehr schön das mitzuerleben. Unerwartet war nur, dass Deutschland so früh ausgeschieden ist. "

Vincent Gaul