Freystadt
"Freuen Sie sich über diese Berufung"

Bischof Gregor Maria Hanke weiht Bruder Fidelis in Freystadt zum Diakon

20.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:55 Uhr
Ein großer Tag fürBruder Fidelis: Bischof Gregor Maria Hanke (rechts) hat Kamil Dudel in Freystadt zum Diakon geweiht. −Foto: haz

Freystadt (haz) In einem feierlichen, zweistündigen Gottesdienst in der Wallfahrtskirche "Maria Hilf" ist Bruder Fidelis vom Franziskanerorden vom Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke zum Diakon geweiht worden.

Nach dem Einzug in die festlich geschmückte Wallfahrtskirche begrüßte der Guardian des Freystädter Franziskanerklosters, Pater Sales Kurcon Familie und Freunde von Bruder Fidelis aus seinem polnischen Heimatort Zabrze und ehemalige Mitschüler des dortigen Gymnasiums und Lyzeums, eine Delegation der Bundesbrüder in Uniform, etliche Geistliche aus der Region und vom Kloster in Kattowitz, Studienkollegen von den Universitäten in Eichstätt und Regensburg und natürlich Bischof Gregor Maria Hanke aus Eichstätt. Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgten der Kirchenchor Freystadt unter der Leitung von Margit Theile und Florian Braun an der Orgel, die unter anderem die Messe in F-Dur von Leopold Hofmann und das "Cantate Domino" nach Claudio Monteverdi aufgeführt haben.

Bischof Gregor Maria Hanke sagte an Bruder Fidelis gewandt: "Ihr Ordensvater Franziskus möge Sie in den Geist des Dienens einführen. " Diakon sein, heiße Dienen, herabsteigen vom hohen Ross und die Nöte der Menschen ernst nehmen. Danach erbat der künftige Diakon vom Bischof die Diakonenweihe, wie es im kirchlichen Sprachgebrauch heißt.

In seiner Predigt erklärte der Bischof, wir lebten in einer Zeit, in der man sich etwas bestellen oder kaufen könne, wenn man möchte. Aber Liebe und Freundschaft könne man sich nicht einfach holen, es seien Werte, die man sich schenken lassen müsse. Liebe mehre sich durch Teilung und Verschenken. Den Menschen habe Gott seinen Sohn geschenkt. Nun sollen sie dieses Heil Gottes weiterschenken. Zum künftigen Status des Anwärters betonte Hanke, es sei die Sendung an Christi statt.

Der Dienst eines Diakons sei das Amt des Dienens. Jesus sei als Diener, als Diakon zu den Menschen gekommen. "Handauflegung und Weihe geben für immer Anteil an Christi Sendung", legte er dem 28-Jährigen nahe. Was hier geschieht, sei nicht gedacht als Vorstufe zum Priesteramt. "Freuen Sie sich über diese Berufung, Weggefährte Christi sein zu dürfen. " Weil eine ganze Reihe polnischer Gäste gekommen war, wurde die Ansprache an Ort und Stelle auch ins Polnische übersetzt. Vor der Weihe fragte der Bischof den Kandidaten nochmals, ob er bereit sei für die künftige Aufgabe, was dieser bejaht. Der Gottesdienst endete mit dem Te Deum und dem Auszug.

Danach war für alle ein Sektempfang im Klostergarten vorbereitet. Hier nahmen viele die Gelegenheit wahr, Bruder Fidelis zu gratulieren und ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Spontan gab es auch für Werner Hackner, den ehrenamtlichen Hausmeister des Freystädter Franziskanerklosters, ein Ständchen, als bekannt wurde, dass er an diesem Tag Geburtstag hat.

Zur Information: Bruder Fidelis heißt mit bürgerlichen Namen Kamil Dudek, stammt aus Zabrze (früher Hindenburg/Oberschlesien) in Polen, ist 28 Jahre alt und trat mit 19 Jahren ins Franziskanerkloster Kattowitz ein. Nach zwei Jahren Priesterstudium kam er ins Freystädter Franziskanerkloster. Von hier aus studierte er Theologie und Philosophie weiter an den Universitäten in Eichstätt und Regensburg. Nach der Diakonenweihe geht es nun weiter in Eichstätt mit dem zweijährigen Pastoralkurs mit Theorie und Praktikum in einer umliegenden Pfarrei. Der nächste Schritt in einigen Jahren ist die Priesterweihe.