Wolnzach
Freudensonntag für Protestanten

Evangelische Christen feiern Zehnjähriges der Auferstehungskirche und ihres Gemeindezentrums

11.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr
Feiernde Protestanten: Wolnzachs Pfarrer Michael Baldeweg zelebrierte mit seiner Gemeinde in einem Festgottesdienst das Zehnjährige der Auferstehungskirche und des Gemeindezentrums. −Foto: Petra Frye-Weber

Wolnzach (WZ) Mit Dankbarkeit und Freude hat Pfarrer Michael Baldeweg die Gefühle beschrieben, die ihn und die Gemeinde am Sonntag erfüllten. Mit einem Festgottesdienst zelebrierten die Wolnzacher Protestanten den zehnjährigen Geburtstag von Auferstehungskirche und Gemeindezentrum.

Noch gut könne sich Pfarrer Baldeweg an die Zeit der Planung, des Baus und der Einweihung des Gotteshauses erinnern. Auch die Enttäuschung, dass der ursprünglich anvisierte Eröffnungstermin im Advent nicht eingehalten werden konnte, sei ihm noch präsent. Doch im Nachhinein ist er sich sicher: "Es hätte keinen geeigneteren Tag als den 2. März 2008, den Sonntag Lätare, geben können." So war es selbstverständlich, dass das Jubiläum wieder am vierten Fastensonntag, dem Freudensonntag, gefeiert würde. Denn mit Lätare sei die Mitte der Fastenzeit überschritten. Dieser Tag habe einen fröhlichen Charakter, biete einen Ausblick auf Ostern, eine Verschnaufpause und rufe die Gläubigen auf: "Freut Euch!" Denn die Fastenzeit soll zeigen, dass Leiden und Verzicht mit einem fröhlichen Leben zusammengingen. "Gott will uns zeigen, dass er es gut mit uns meint", sagte der Geistliche in seiner Predigt.

Dabei erinnerte Baldeweg daran, dass mit dem Erwachsenwerden auch die Freude oft aus dem Leben gehe. Er nannte neben Herausforderungen des persönlichen Lebens auch politische Fragen, die das Leben beschwerten. Dagegen stellte er die Auferstehung als Quelle der Freude. Baldeweg erinnerte daran, dass das Sterben von Geburt an der ständige Begleiter des Lebens sei und diese Erkenntnis die Menschen das Loslassen lehren sollte - um die Freude zu bewahren. So zitierte er aus dem Philipper-Brief "Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn." Keine andere biblische Schrift sei so von Freude durchzogen wie der Philipper-Brief, betonte der Ortspfarrer.

Ausdrücklich bedankte sich Baldeweg bei den vielen Unterstützern, die durch ihr Engagement dazu beigetragen hätten, dass die Kirche gebaut werden konnte. Und dies nicht an einer Ortsrandlage, sondern mitten im Zentrum Wolnzachs. So sei es eine Freude zu sehen, wie sich im Gemeindezentrum ein lebendiges Miteinander entwickelt habe. Als Beleg nannte er die vielen Veranstaltungen, die dort stattfänden und die verschiedenen Gruppen, die sich regelmäßig im Gemeindezentrum träfen. Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst vom Chor der Auferstehungskirche unter der Leitung von Martin Pause.

"Ein Gebäude hinzustellen, ist die eine Sache. Eine Gebäude mit Leben zu füllen, eine ganz andere", führte Dekan Thomas Schwarz in seiner kurzen Rede aus. Die Gemeinde müsse sich in die neuen Räume einfinden. Die Bewohner des Hauses müssten sich mit dem Gebäude identifizieren, fügte er hinzu und wertete schmunzelnd das orangefarbene Hemd, das Pfarrer Thomas Baldeweg unter seinem Talar trug als augenfälligen Beleg für die Identifikation des Geistlichen mit seiner - im Innenraum ganz in Orange gestrichenen - Kirche.

Ebenfalls zu den Gratulanten zählte Bürgermeister Jens Machold (CSU), der mit Freude einen Obolus der Gemeinde für das anschließende Mittagessen überbrachte. Bei handimportierten fränkischen Bratwürsten mit Sauerkraut stärkten sich die Gläubigen. Dann stieß auch der Regensburger Regionalbischof Hans-Martin Weiss zu ihnen, um mit der Gemeinde das Jubiläum zu feiern.

Aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Auferstehungskirche verkaufte der Förderverein Wolnzach Wortlichtkerzen mit dem Motiv des Gotteshauses und den Jahren 2008 für die Einweihung und 2018 für die Jubiläumsfeier. Die Farbe der individuell für die Auferstehungskirche entworfenen Kerzen erinnert an den Kirchenraum - und beim Abbrennen erscheinen verborgene Texte an der Oberfläche.