Altmannstein
Freude über steigende Nachfrage

WBV Altmannstein informiert über die aktuelle Situation auf dem Rundholzmarkt

26.01.2021 | Stand 30.01.2021, 3:33 Uhr
Die Nachfrage nach Schnittholz steigt: Das wirkt sich auch auf die Preise aus, so WBV-Geschäftsführer Josef Lohr −Foto: WBV Altmannstein

Altmannstein - Zu Beginn des ersten Quartals des neuen Jahres verbessert sich zusehends die Situation auf dem Nadelholz-Sägemarkt.

Auf diesen Trend weist jetzt die Waldbesitzervereinigung Altmannstein hin. Haben im vergangenen Jahr weitgehend nur die Sägewerke von den bewusst niedrig gehaltenen Rundholzpreisen und der steigenden Nachfrage nach Schnittholz profitiert, so ist nun auch bei den Produzenten des Sägerundholzes, sprich bei den Waldbesitzern, wieder eine merklich bessere Nachfrage nach dem nachwachsenden Rohstoff Holz zu verzeichnen. "Wir hoffen, dass dieses keimende Pflänzchen der ,steigenden Nachfrage' nicht durch einen Wintersturm oder eine Kalamität wieder zunichte gemacht wird", sagt Josef Lohr, Geschäftsführer der WBV Altmannstein und Umgebung, zur aktuellen Situation.

Laut einer deutschlandweiten Umfrage berichten mehr als 40 Prozent der Sägewerksunternehmen von steigenden Auftragseingängen sowohl aus der Nahzone, als auch - und sogar etwas stärker - aus der Fernzone. Die Nahzone erstreckt sich in einem Umkreis von 30 bis 40 Kilometern um ein Sägewerk, meint also die Holzbauern aus der jeweiligen Region, wie Lohr erklärt. Mit Fernzone sind entsprechend die Holzproduzenten gemeint, die von weiter her liefern, teils über Hunderte Kilometer. Wer Sägeschnittholz oder Bauholz einkauft, wird feststellen, dass die Preise hierfür alleine im vergangenen Jahr um nahezu 100 Euro je Kubikmeter gestiegen sind, die Erlöse für das Ausgangsprodukt Nadelrundholz aber auf einem historischen Tiefstand stagnierten.

Da die Absatzprognosen der Meldebetriebe aussagen, dass die Bauware zunächst saisonbedingt stabil bleiben und gegen Frühjahr wieder anziehen wird, ist davon auszugehen, dass auch in diesem Jahr die Schnittholzpreise angehoben werden. Erhebliche Mengen Schnittholz werden von den Großsägewerken nach Amerika und auf andere internationale Märkte exportiert, was auf dem heimischen Schnittholzmarkt mittelfristig zu Versorgungsengpässen führen kann.

Wenig Erlös für die Waldbauern einerseits, hohe Preise für die Endabnehmer auf der anderen Seite: Wie kommt das? "Im Vorjahr gab es bis zu 20 Euro je Festmeter, das sind Dumpingpreise. Im Gegenzug haben die Preise für Schnittholz angezogen. Das liegt auch daran, dass in Amerika mehr für den Rohstoff bezahlt wird", erklärt Lohr. Traditionell wird in den USA viel mit Holz gebaut, wobei die Ansprüche an die Qualität nicht so hoch seien wie hierzulande. "Bei uns gelten andere Kriterien. Bei uns will ein Bauherr zum Beispiel, dass das Holz für seinen Sichtdachstuhl weiß ist. In Amerika wird schlechtere Qualität für höhere Preise abgenommen. " Dort bringe man beispielsweise auch Käferholz besser unter, der Markt ist aufnahmefähiger als in Deutschland. So erklärt sich eben auch der Versorgungsengpass im heimischen Markt. Zudem seien die Restbestände an Käferholz rückgängig, auch der Holztransport gestalte sich in der aktuellen Jahreszeit schwieriger. "Die Sägewerke arbeiten aber trotzdem und auch die Baubranche", sagt Lohr.

Da derzeit Kalamitätsholz teils über mehrere Hundert Kilometer zur Verarbeitung transportiert wird und so für die hiesigen Sägewerke nur begrenzt verfügbar ist, wird sich die dadurch aktuell gute Nachfrage nach frischem Sägerundholz weiter fortsetzen, ist sich der WBV-Geschäftsführer sicher. "Vorausgesetzt, unsere Wälder bleiben kommendes Jahr von weiteren Kalamitäten verschont", so Lohr.

So ist der Holzmarkt derzeit aufgrund der guten Nachfrage weiterhin aufnahmefähig und es kann aus Sicht der Waldbesitzervereinigung empfohlen werden, den notwendigen Waldumbau durch geplante Durchforstungen oder Holzeinschläge weiter voranzubringen. Die WBV Altmannstein steht gerne beratend zur Seite und ist telefonisch unter (09446) 9181070 erreichbar.

DK