Hitzhofen
Freude über neuen "Energie-Parcours"

Sitzung des Gemeinderats Hitzhofen - Keine Fördermittel für Kindergarten von Diözese

20.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:43 Uhr

Hitzhofen - In der Gemeinde Hitzhofen sei mit der Errichtung eines "Energie-Parcours" etwas Einmaliges in der Region entstanden, zeigte sich Bürgermeister Roland Sammüller (SPD) sichtlich stolz in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Stolz kann auch die Erste Luftpistolenmannschaft des Schützenvereins Hubertus Hitzhofen-Oberzell sein, sie hat den Aufstieg in die Erste Bundesliga geschafft. Allerdings gibt es noch Probleme bei der Finanzierung - der Verein beantragte darum einen Zuschuss.

Übungen zur SelbsthilfeIn Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitskreis Dorfverschönerung Hofstetten und den Kinesiologinnen Anita Bogner und Nicole Schuster aus Hofstetten sei die Idee für diesen Parcours in Hofstetten entstanden. Die Funktionsweise der Kinesiologie (Lehre der Bewegung) und den Energie-Parcours stellten die Arbeitskreisleiterin und Gemeinderätin Kathrin Hake sowie die beiden Kinesiologinnen dem Gremium anschaulich vor. Das Grundkonzept des Energie-Parcours ist, dass dieser durch acht exemplarische, auf Schildern dargestellte Übungen zur Selbsthilfe anregen soll, um die Balance des Systems wiederherzustellen, etwa durch das Lösen von Blockaden. Der Standort in Hofstetten ist Teil des Wichtel- und Waldlehrpfads. Im Ortsteil Hitzhofen sei der Standort noch nicht final geklärt, soll aber barrierefrei zu erreichen sein. Als bisherige Kosten für die Gemeinde hat Sammüller 3600 Euro für die Beschilderungen genannt.

Der Ersten Luftpistolenmannschaft des Schützenvereins Hubertus Hitzhofen-Oberzell ist sensationell der Aufstieg in die Erste Bundesliga gelungen. Das dafür notwendige Budget beträgt etwa 15000 Euro, wobei noch eine Finanzierungslücke von rund 3500 Euro offen sei, diese finanzielle Belastung sei nicht ohne Weiteres vom Verein zu stemmen, heißt es von den Verantwortlichen.

Aus diesem Grund - und nicht zuletzt auch wegen der regionalen und überregionalen Auswirkungen und des Ansehens der Gemeinde Hitzhofen - beantragte der Schützenverein eine Bezuschussung von Seiten der Gemeinde. Ligateamleiter Stefan Volnhals verweist zudem auf fehlende Einnahmen beim Heimwettkampf angesichts des nicht möglichen großen Rahmenprogramms wegen der Corona-Pandemie. Für den Heimwettkampf hat der Bürgermeister vorab dem Schützenverein die kostenfreie Zurverfügungstellung der Sporthalle zugesichert und der Bauhof wird sich an der Vorbereitung der Sporthalle beteiligen.

Sammüller nannte als Diskussionsgrundlage für die Zuwendung einen Betrag in Höhe von 1000 Euro, die Gemeinderäte Rupert Klinger (SPD) und Michael Dworak (BFH) waren der Auffassung, den Betrag zu erhöhen, andere Räte fanden ihn in Ordnung. Auf Basis der Wortmeldungen schlug der Rathauschef dann 1500 Euro als "Aufstiegsprämie" vor, was einstimmig angenommen wurde.

Eine längere Diskussion gab es um das Für und Wider zur Gründung eines Bauausschusses. Der Gemeinderat kann gemäß Gemeindeordnung vorberatende oder beschließende Ausschüsse bilden. Aufgrund der überschaubaren Bauangelegenheiten sollte von einem Bauausschuss abgesehen werden, aber bei der Kindergartenerweiterung wäre für die Verwaltung sicherlich eine Unterstützung bei den Ausschreibungen der Fachwerksplaner günstig, so die Empfehlung des Bürgermeisters. Ein beschließender Bauausschuss wurde dann mit drei zu neun Stimmen abgelehnt.

Zur Unterstützung der Verwaltung wird aber ein "Arbeitskreis Kindergartenbau" mit den Gemeinderäten Martin Schroll, Franz Schneider, Michael Dworak, Christian Peppel und Georg Lindner gegründet. Der Tierschutzverein Eichstätt hat den bestehenden Vertrag von 2012 zum Jahresende gekündigt und einen neuen Fundtierkostenpauschalvertrag zur Unterschrift vorgelegt. Um der Tierfundverwahrung auch zukünftig artgerecht und professionell nachkommen zu können, sieht sich der Tierschutzverein gezwungen, die jährliche Pauschale von 30 Cent je Einwohner auf 80 Cent zu erhöhen. Damit steigt der Gemeindeanteil von heute 900 Euro auf 2400 Euro. Letztendlich kam das Gremium nicht umhin, dem neuen Vertrag zuzustimmen.

Keine Ausnahmen mehrDie Gemeinde wird künftig keine Ausnahmegenehmigungen mehr für Feuerwerke im Freien außerhalb der allgemein gültigen Zeiten (Silvester) erteilen. Aufgrund von Beschwerden wegen der Lärmbelästigung für Mensch und Tier sowie der Brandgefahr bei Trockenheit ist diese Maßnahme notwendig. Davon nicht betroffen sind das Böllerschießen bei Beerdigungen oder beim Volkstrauertag sowie bei Gedenkveranstaltungen der Kriegervereine.

Die Rechtsaufsicht und die Rechnungsprüfungsstelle haben die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan 2020 genehmigt, aber mit eindringlichen Kommentaren vermerkt, informierte Sammüller. So sei die finanzielle Lage der Gemeinde angespannt. Die Hebesätze bei Grundsteuer liegen unterhalb des Landesdurchschnitts und sollten überprüft werden. Die ausgewiesenen Zuschüsse an Vereine und Kirchen sind bei gleichzeitigem Kreditbedarf nicht machbar. Bei den freiwilligen Leistungen ist eine Überprüfung durch die Gemeinde veranlasst.

Der Antrag des Zweiten Bürgermeisters Martin Schroll (CSU) auf Verlängerung der Buslinie 55 mit Beginn in Hofstetten anstatt in Böhmfeld am Morgen wurde vom Landratsamt geprüft und soll auf formlosen Antrag der Gemeinde fahrplanmäßig umgesetzt werden.

Bürgermeister Sammüller informierte außerdem auch über die Entwicklung der Einkommensteueranteile der Gemeinde, diese sehen einen Rückgang von über 200000 Euro vor, was einen erheblichen Einfluss auf künftige Investitionen haben könne. Eine weitere schlechte Nachricht wurde bekanntgegeben: Für die Erweiterung des Kindergartens wird es keine Fördermittel der Diözese geben. Diese seien nur für Neubauten vorgesehen, was im Gremium allerdings nicht nachvollzogen werden konnte, da die Erweiterungsfläche einem Neubau fast gleichkommt.

jte