Freisinger Atomstromgegner rufen zum Mitmachen auf

21.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:08 Uhr

Aktiv für den Atomausstieg: Die beiden Sprecher des Freisinger Bündnisses Peter Warlimont (links) und Andreas Henze. - Foto: Kramer

Freising/Pfaffenhofen (htk) Im Nachbarlandkreis Freising formieren sich die Atomstromgegner und strecken ihre Fühler auch in den Raum Pfaffenhofen aus.

Ende Oktober vergangenen Jahres hat sich das "Freisinger Bündnis für den Atomausstieg" gegründet, das getragen wird von Organisationen und Parteien wie dem Bund Naturschutz, den "Christen für die Bewahrung der Schöpfung", dem Deutschen Gewerkschaftsbund DGB, den Grünen, den Freien Wählern, ödp und SPD. Auch der Freisinger Landrat Michael Schwaiger (Freie Wähler) zählt zu den Unterstützern. "Wir sehen uns als Katalysator für die Region", erklärt der Sprecher der Organisation, Andreas Henze: "Wir sind sicher, dass unsere Ziele von vielen Menschen zwischen München und Ingolstadt geteilt werden."

Das Freisinger Bündnis wirbt für einen zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien und stemmt sich gegen die Laufzeitverlängerungen der Kernkraftwerke.

"Der Standort Ohu betrifft uns alle", betont Henze, "deswegen müssen wir alle Kräfte in der Region bündeln." Peter Warlimont, SPD-Kreisvorsitzender in Freising und 2. Sprecher des Bündnisses, hat daher schon Kontakt zu Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD) aufgenommen. Der Bund Naturschutz Freising wird die Partnerorganisationen in Dachau, Pfaffenhofen und weiteren Landkreisen laut Henze "in allernächster Zukunft" ansprechen.

Neben Mahnwachen in Ohu plant das Bündnis eine Beteiligung an einer Menschenkette am 12. März, die vom Kernkraftwerk Neckarwestheim bis nach Stuttgart reichen soll. Für die Teilnehmer steht ein Bus zur Verfügung. "Wir werden auch in Pfaffenhofen halten", lädt Henze Interessenten ein. Eine Anmeldung zu der Fahrt ist über die Homepage www.atomausstieg-freising.de möglich oder bei Hedwig Bauer, Telefon (0 81 61) 8 17 55). Bereits am kommenden Samstag wird auf dem Freisinger Markt ab 11 Uhr eine Mini-Menschenkette gebildet.

Einen Teilerfolg schreiben sich die Atomstromgegner schon auf die Fahnen: Die Stadtwerke Freising wollen ab 2012 komplett auf Atomstrom verzichten – sofern die Stadt als Eigentümer zustimmt. Gegenwärtig liegt der Atomstromanteil der Stadtwerke bei 22,5 Prozent. Schon jetzt setzt Freising für die eigenen Liegenschaften ausschließlich auf Ökostrom. "Gerne würden wir unsere Erfahrungen an unsere Nachbarn vermitteln", blickt Henze über die Landkreisgrenzen, "doch aktiv werden muss jeder selber."