Schrobenhausen (gdr) "Der sanfte Bulle" heißt eine Ausstellung über den Kabarettisten und Schauspieler Ottfried Fischer, die in der Stadtmitte von Schrobenhausen aufgebaut ist. "Diesen gigantischen Mann kann man nicht in ein Zimmer einsperren", begründet Kurator Peter Syr, warum er diese Form gewählt hat.
Eröffnet hat die Ausstellung der Schauspieler selbst am Samstag auf dem Spargelmarkt.
Die Stelen mit Fotos von Fischer und Texten aus seiner Autobiografie zeigen eine sehr private Seite des Schauspielers. Er erzählt von seiner Kindheit in Niederbayern, dem Schulbesuch oder seiner ersten Liebe. Mit der sei er drei Jahre gegangen, niemand habe etwas davon gewusst - am wenigsten die Betroffene selbst, schreibt Fischer zum Beispiel.
Wie aber ist es überhaupt zu der Ausstellung gekommen? Das liegt wohl daran, dass Fischer ein sehr spontaner Mensch zu sein scheint. "Wenn man mit ihm befreundet ist, dann klingelt nachts schon mal das Telefon", erzählt Syr. Der Schauspieler frage dann zum Beispiel, ob der Kurator schon das Gedicht "Schwabing" kenne oder lese ihm Auszüge aus seiner Autobiografie "Das Leben ist ein Skandal" vor. "Man hört zuerst höflich zu, dann mit wachsender Begeisterung", beschreibt Syr, wie es ihm bei solchen Telefonaten ging, die ihn irgendwie und sowieso überall treffen konnten.
Ziemlich schnell war ihm klar, dass er aus diesen Texten eine Ausstellung machen musste. Fischer selbst war einverstanden, seine Mutter öffnete ihre Fotokiste, aus der sich der Kurator Bilder aussuchte und dann mit Textstellen aus der Autobiografie kombinierte. Das Ergebnis sind die Stelen in der Innenstadt. Ottfried Fischer selbst fühlt sich sehr gut getroffen in der Ausstellung. "Wenn man es sich nicht ansieht, kann einem etwas entgehen", sagte er zu den Besuchern des Spargelmarktes.
Die Stelen, die in der Innenstadt und im Innenhof des Pflegschlosses verteilt stehen, sind bis zum 15. Juni zu sehen.
