Greding
Freifläche wird deutlich aufgehübscht

Das im Bau befindliche Haus der Kinder nimmt auch in weiterer Planung immer konkretere Formen an

19.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:30 Uhr
Aus Stahlbeton besteht die Unterseite des Hauses der Kinder, das derzeit oberhalb der Caritas-Sozialstation gebaut wird. Das Gebäude selbst soll in Holzbauweise errichtet werden. Es bietet Platz für je drei Kindergarten- und Hortgruppen. −Foto: Luff

Greding - "Wir sind im Zeit- und Kostenrahmen.

" Diese Feststellung hat der Gredinger Bürgermeister Manfred Preischl in der Sitzung des Sonderausschusses am Donnerstagabend stolz getroffen. Es läuft gut mit dem Bau des Hauses der Kinder, das derzeit zwischen der Caritas-Sozialstation und dem Johannes-Kindergarten entsteht. Drei Hortgruppen à 25 Schüler und drei Kindergartengruppen à 18 Kinder sollen ab dem Herbst 2022 hier unterkommen. Auf etwa 5,9 Millionen Euro wird das Mammutprojekt nach den ersten Ausschreibungen taxiert - es kommt damit sogar ein wenig günstiger als zunächst veranschlagt- um etwa 300000 Euro. Und das, obwohl man die Außenanlagen nach neuesten Überlegungen sogar großzügiger gestaltet.

Das Haus der Kinder ist ein Projekt, mit dem sich der Stadtrat schon so lange beschäftigt, dass die neuen Mitglieder noch nicht in die Details eingearbeitet sind, zudem will das Gremium ein Auge darauf haben, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen - zwei Gründe, um das Projekt auf die Tagesordnung des Sonderausschusses zu nehmen. Der Architekt Michael Kühnlein senior aus Berching stellte die aktuelle Planung vor, der Landschaftsarchitekt Josef Garnhartner aus Deggendorf ergänzte diese um die Außenanlagen.

Kühnlein betonte noch einmal, dass das Gebäude barrierefrei werde: Drei von vier Eingängen seien ebenerdig zu erreichen, zudem ist im Inneren ein Aufzug vorgesehen. Da das Haus in den Hang hineingebaut wird, wird es einige Berührungen mit dem Erdreich haben. Alle diese Bereiche würden in Stahlbeton gefertigt, erklärte der Architekt. Der Rest entsteht in massiver Holzbauweise. Auch innen seien die Wände aus Sichtholz, in den Decken werde Schallschutz eingefügt, damit der Lärmpegel in einem Haus voller Kinder nicht allzu hoch wird. Barbara Thäder (CSU) regte an, auf jeden Fall zwischen Hort und Kindergarten schalldämmende Elemente zu verwenden. So würden Schulkinder, die an ihren Hausaufgaben sitzen, weniger gestört. Ende April oder Anfang Mai seien die Arbeiten voraussichtlich so weit, dass die Holzwände aufgestellt werden könnten, so Preischl.

Gravierendere Änderungen als im Gebäude selbst sind mittlerweile im Außenbereich vorgesehen. Hier müssten für jedes Kind mindestens zehn Quadratmeter zur Verfügung stehen, erläuterte der Bürgermeister, nur dann sei ein solches Haus genehmigungsfähig. Darauf hat der Stadtrat in der Vergangenheit geachtet, die gesetzlichen Vorgaben werden trotz der beengten Platzverhältnisse erfüllt. Jedoch hätten Betreiber - die evangelische Kirche - und Erzieherinnen angemerkt, dass man sich einen großzügigeren Außenbereich wünsche. Also machten sich die Architekten auf die Suche nach geeigneten Flächen. Im Nordosten des Johannes-Kindergartens wurden sie fündig. Zwischen bestehendem Kindergarten und der Apostelkirche soll jetzt eine Fläche aufgewertet werden, die bislang zwar auch schon zum Kindergarten gehört, die aber vernachlässigt worden war.

Die zentrale Spielwiese entstehe zwischen altem und neuem Gebäude, erläuterte Garnhartner. Hier könnten sich die Kinder aus dem Kindergarten austoben - und zwar aus beiden Gebäuden. Zusätzlich finden die Kinder nun Platz auf der Rückseite des evangelischen Kindergartens. Hierfür müsse die Böschung etwas reduziert werden, so der Landschaftsarchitekt; doch habe es ohnehin in den vergangenen Jahren einigen Wildwuchs an dieser Stelle gegeben.

Hermann Kratzer wollte eine weitere Fläche ins Konzept aufnehmen: rechts vom heutigen Eingangsbereich des Johannes-Kindergartens. Auch hier herrscht Wildwuchs, eine Verschönerung wäre nicht schlecht. "Wir haben jetzt die Chance, etwas zu tun", sagte er. Ohnehin seien die Bauarbeiter und Gärtner zugange. Doch allein diese Fläche in Form eines kleinen Dreiecks würde 65000 Euro kosten, erwiderte Bürgermeister Preischl. Die Verwaltung habe schon überlegt - "aber das war uns zu teuer". Dieser Auffassung folgte der Sonderausschuss mehrheitlich.

Ein wenig Diskussionsbedarf gab es auch über die Freifläche für den Schülerhort. Denn dieser war in der früheren Planung ebenerdig zur Terrasse vorgesehen. Nun liegt die Wiese plötzlich einen Meter tiefer. Mit Rampe und Treppe sei sie erreichbar, so der Architekt. Das aber gefiel Markus Schneider (SPD) wenig. Er gehe von seinem Zuhause aus, sagte er. Da bemühe man sich auch, ebenerdig aus dem Haus in den Garten zu kommen. Schon, räumten Garnhartner und Preischl unisono ein. Man solle aber auch die Situation von der Caritas-Sozialstation in Betracht ziehen. Von dort aus werde man schlicht erschlagen, wenn sich eine zwei Meter hohe Mauer auftürme, die den Hort-Garten abstütze. So werde wenigstens ein bisschen vermittelt. Letztlich konnte sich der Ausschuss mehrheitlich mit der vorgestellten Planung anfreunden. Es geht also weiter.

HK

Volker Luff