Kleinhohenried
Freie Wähler: "Führungsanspruch"

Kreisverband rüstet sich für Kommunalwahlkampf - Herold: Listen, die Gesellschaft abbilden

12.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:45 Uhr
Organisiert die Jugendbewegung der Freien Wähler im Kreis: Leotrim Gashi. −Foto: Schneider

Kleinhohenried/Neuburg (DK) Die Freien Wähler im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen rüsten sich für den Kommunalwahlkampf.

In den wollen sie "mit Führungsanspruch" ziehen. Landrat Peter von der Grün will dabei die Kreistagsliste auf Listenplatz 1 anführen - auch wenn er letztlich das Mandat nicht annehmen kann.

Bei einer Mitgliederversammlung im Haus im Moos in Kleinhohenried schworen von der Grün als Vorsitzender des Kreisverbands und Florian Herold als Chef der Kreisvereinigung (der eigentlichen Parteiorganisation) die FW darauf ein, eine "schlagkräftige Truppe" zusammenzustellen - nicht nur auf Kreisebene, sondern auch in den Gemeinden.

Herold, der wie berichtet in Neuburg für das Amt des Oberbürgermeisters kandidieren will, legte die Messlatte für die Kandidatenlisten fest: "Sie sollen ein Schnitt der Gesellschaft sein und alle Lebensbereiche abbilden. " Und von der Grün gab das Ziel aus, nicht nur die bestehenden Bürgermeisterposten zu halten, sondern deren Zahl auszubauen. Letztlich wolle man Kandidatenlisten vorlegen, "an denen die Bürger nicht vorbeikommen". Daher dürfe man sich auf den vergangenen Wahlen und ihren Erfolgen nicht ausruhen, sondern müsse "mit der gleichen Intensität weitermachen", sagte der Landrat. Immerhin gelte der Kreisverband Neuburg-Schrobenhausen mit seinen aktuell 610 Mitgliedern als der größte in Bayern. "Das ist Ansporn und Verpflichtung", so von der Grün.

Herold griff den Landrats-Wahlkampf auf und verwies darauf, dass man auf den hier eingebrachten Themen weiter aufbauen wolle. Dabei solle auch der Fokus auf ein weiteres Zusammenwachsen des Landkreises liegen. Das soll auch bei der Jugendbewegung der FW im Fokus stehen, wie Leotrim Gashi bei der Versammlung auf Nachfrage erläuterte: Er und sein Bruder Bajram Gashi scharen derzeit die Jugend der FW um sich - und bekommen dafür nach ihren Angaben auch Zulauf von außen. Bei verschiedenen Diskussionsrunden sei deutlich geworden, zunächst mit niederschwelligen Themen zu beginnen. "Gleich mit Politik anfangen, das schreckt viele ab", sagte Leotrim Gashi, der vom FW-Kreisvorstand vorläufig mit der Aufgabe des Jugendsprechers betraut wurde. "Man muss die Jugend bewegen und im ganzen Landkreis präsent sein. " Es sei zwar schwierig, aber mit der nun gewählten Plattform könnte es funktionieren, zeigte sich Gashi überzeugt - und erntete dafür großen Zuspruch aus den Reihen der Mitglieder der FW.

Auch die Frauen sollen eine entsprechende Rolle spielen. Dafür machte sich Sissy Schafferhans stark, die seit gut einer Woche auch FW-Frauensprecherin für die Region 10 ist. "Wir waren der erste Landkreis Bayerns, der eine Frauengruppe gegründet hat", so Schafferhans. Man wolle engagierte Frauen gewinnen, um "gemeinsam gestalten" zu können. Politik brauche auch die weibliche Seite der Gesellschaft, so Schafferhans. Es dürfe zu keinem Rückschritt kommen, was die Präsenz von Frauen in den politischen Gremien vor Ort anbelangt.

Die Nominierungsversammlungen sollen im Herbst ablaufen, die Termine werden dieser Tage nach und nach festgelegt, erklärte Herold. Für den Landkreis könne man eine gemeinsame Liste aus Kreisverband und Kreisvereinigung aufstellen, um keine formalen Fehler zu machen. Dann brauche es auch keine Unterschriftenlisten, wie sie zuletzt bei der Landratswahl notwendig waren (wir berichteten). Maria Lang, die in der kommenden Wahlperiode kein politisches Mandat mehr anstrebt, zeigte sich zuversichtlich: "Wir haben bisher nie Probleme gehabt, gute Listen zusammenzubekommen. " Laufe die Zusammenarbeit weiterhin so, wie bisher, "dann habe ich keine Angst davor".

Marco Schneider