Frauenknecht bekommt die meisten Stimmen

03.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:05 Uhr

Die Gemeindewahlleiter Robert Lenz (links) und Angela Plankl (rechts) sorgten dafür, dass bei der Wahl alles korrekt ablief. Natürlich interessierte auch, was in anderen Gemeinden ablief. - Foto: arg

Beilngries (arg) Im neuen Stadtrat hat die CSU nur noch zehn Sitze. Bürgerliste/Parteiloser Block–Freie Wählergemeinschaft haben acht Mandate, die SPD bleibt bei zwei Sitzen. Mit nur 62,8 Prozent war am Sonntag die Wahlteiligung bei der Stadtratswahl weit geringer als im Jahr 2002 (70,21).

Die absolute Mehrheit hat die CSU im Stadtrat verloren, allerdings nur ganz knapp. Mit 49,6 Prozent der Wählerstimmen (2002: 51,2) erhalten die Christsozialen künftig zehn Sitze (2002: elf Sitze) und sind somit auch weiterhin stärkste Partei im Stadtparlament. Keine Änderung gab es bei der Besetzung durch die SPD-Mitglieder, sie haben künftig wie bisher zwei Sitze. Die Bürgerliste Stadt und Land (BL) ist gemeinsam mit Parteilosem Block/Freie Wählergemeinschaft (PB/FW) in den kommenden sechs Jahren mit acht Sitzen vertreten (2002: BL fünf, PB/FW zwei Sitze).

Wieder gesunken ist die Wahlbeteiligung. Gingen 1996 noch 74,9 Prozent der Wähler in der Großgemeinde zur Urne, waren es 2002 nur noch 70,21 Prozent und 2008 nun 62,8 Prozent. Als sehr beliebt erwies sich dagegen die Briefwahl: 1223 Unterlagen wurden abgeholt, 1159 kamen davon wieder in die Stadtverwaltung zurück und wurden in den zwei Briefwahlbezirken ausgezählt. "Das dauert, wie auch heuer, erfahrungsgemäß immer am längsten. Zuhause nehmen sich die Wähler mehr Zeit für die Listen, verteilen die Stimmen detaillierter, das kostet dann natürlich Zeit beim Auszählen", erklärte Max Freihardt von der Stadtverwaltung.

Punkt 18 Uhr wurden die 16 Wahllokale geschlossen und das Warten begann. Dazu war im Sitzungssaal im Sparkassengebäude eine Leinwand aufgebaut, auf der laufend über die eingehenden Ergebnisse informiert wurde. Allzu viele Interessierte fanden sich dort allerdings nicht ein, wohl auch, weil zudem die Möglichkeit bestand, zu Hause via Internet auf der Webseite der Stadt die aktuellen Zahlen zeitgleich abzurufen.

Sehr zufrieden zeigte sich Robert Lenz, Gemeindewahlleiter in Beilngries, über die neue Datenerfassung bei der Wahl. "In jedem Wahlbezirk stand ein Laptop oder PC, die Ergebnisse wurden direkt dort erfasst und dann an uns übermittelt. Bis auf einen PC-Absturz, bei dem aber auch die Daten sofort wieder hergestellt werden konnten, lief alles völlig reibungslos ab", erklärte Lenz und ist sich sicher, dass auch künftig die Stimmauswertung so vorgenommen werden wird.

Klare Mehrheit für Knapp

Während die Auszählung der Stadtratslisten bis kurz vor Mitternacht dauerte, standen die Ergebnisse der Landratswahl wesentlich schneller fest. Die ersten Auswertungen gingen dazu bei der Stadt bereits kurz nach 18 Uhr ein. Die Auszählung der Wahlen zum Landrat ergab für Beilngries – ebenso wie auf Kreisebene – eine deutliche Mehrheit für den CSU-Kandidaten Anton Knapp. 60,17 Prozent der Wahlberechtigten in der Großgemeinde Beilngries stimmten für ihn, sein Mitbewerber von den Freien Wählern, Anton Haunsperger, erhielt 27,88 Prozent und Sven John von der SPD 11,95 Prozent der Stimmen.

20 Stadtratsmitglieder wurden am Sonntag gewählt. Die meisten Bürgerstimmen erhielt Brigitta Frauenknecht (4419 Stimmen), gefolgt von Anton Grad (4171), Hans-Dieter Niederprüm (3713), Manfred Thoma (3318), Johannes Regnath (3055), Jochen Maurer (2714), Roland Bachhuber (2580), Franz Schmidtner (2451), Anton Bauer (2223), Josef Keckl (2208), Claudia Bach (2139), Ingrid Seidenbusch (2067), Matthias Bauer (2010), Alfons Fehlner (1979), Irene Vieracker (1847), Ulrich Zucker (1843), Ursula Gomringer (1622), Christian Lederer (1344), Bernhard Merkl (1284) und Helmut Schloderer (1233).

Spannend wird es in Kürze noch einmal beim Stadtrat, denn eine Änderung könnte sich bereits in wenigen Wochen ergeben. Sehr wahrscheinlich wird einer der Kandidaten auf den eher undankbaren ersten Nachrückerplätzen noch in das Stadtparlament einziehen, wenn der neue Bürgermeister gewählt wird. Kommt das Stadtoberhaupt nämlich aus den Reihen des Stadtrates, wird sein Platz frei und einer der "Ersatzspieler" darf in dem Gremium mitwirken. Bei der CSU steht auf dem ersten Nachrückerplatz Gertraud Seitz (1744 Stimmen), bei Bürgerliste/ Parteilosem Block-Freien Wählern Anton Karg (1202) und bei der SPD Daniel Weitzel (683).