Schrobenhausen
Frauenbund besichtigt Sankt Salvator

Interessante Führung mit Mili Nowak

20.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:11 Uhr

Franziska Wenger (l.) bedankt sich bei Mili Nowak für die Kirchenführung. - Foto: oh

Schrobenhausen (oh) Zahlreich erschienen die Mitglieder des Katholischen Frauenbunds Schrobenhausen zur Kirchenführung in Sankt Salvator. Bevor Mili Nowak auf die Geschichte des Gotteshauses einging, erzählte sie einiges aus der Vergangenheit der Oberen Vorstadt: Bereits im 14. und 15. Jahrhundert war diese Gegend eine Verkehrsschlagader. Jeder Reisende, der von Süden her nach Schrobenhausen wollte, musste seinen Zoll entrichten. Da es sehr viele Handwerker gab, habe es stets ein reges Treiben gegeben.

An der Paarbrücke, die damals noch Ledererbrücke hieß, entstand eine Papiermühle, die 1847 in den Besitz der Familie Leinfelder kam. Das Wasserzeichen, das für Schrobenhausen stand, war bekannt für die gute Qualität, und selbst Albrecht Dürer habe Papier aus der Stadt benutzt. Da auch viele Pilger Schrobenhausen passierten, entstand ebenfalls im 15. Jahrhundert eine kleine Holzkirche an der Stelle, wo auch heute noch die sogenannte Vorstadtkirche steht. Gleichzeitig wurde daneben eine kleine Weinschenke zur Verköstigung der Durchreisenden gebaut, die Namen Gritsch und später Höcht sind schon früh urkundlich erwähnt.

Im 15. Jahrhundert wurde an der Stelle, wo heute St. Salvator steht, eine kleine Holzkirche errichtet und „Kirche zu unserem lieben Herrn“ genannt. Der Pilgerstrom und die Bevölkerung nahmen zu, Johann Götz gründete eine Stiftung und so konnte ein Kaplan seine Arbeit aufnehmen.

Im 17. Jahrhundert wurde renoviert. Es wurde eine neue Holzdecke eingezogen und die Gitter, die sich auch heute noch in der Kirche befinden, wurden eingesetzt. Zur gleichen Zeit wurde eine neue Glocke bestellt und der Turm bekam seine barocke, achteckige Kuppel. Die Kanzel, die bisher außen angebracht war, wurde nach innen verlegt und 100 Jahre später konnten die jetzigen Holzbänke eingebaut werde.

Sehr fachkundig erklärte Mili Nowak den Altarraum mit der Christusfigur aus dem 15. Jahrhundert, die Seitenaltäre mit der schmerzhaften Muttergottes und dem Heiligen Antonius von Padua. Besonders wies sie auf das Deckengemälde hin, das Fresken des Augsburger Künstlers Baldau zeigt.

Zum Schluss der interessanten Führung konnten die Teilnehmer einen alten Schrank in der Sakristei besichtigen, der noch aus dem alten Franziskanerkloster am Alten Friedhof stammt. Sankt Salvator wurde von 2002 bis 2004 renoviert und ist mit seinem schönen Vorplatz ein Schmuckstück der Oberen Vorstadt.