Eichstätt
Frauen nicht mehr wegzudenken

Jahresabschlussfeier des THW Eichstätt - Kleinbus soll gekauft werden

12.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:03 Uhr
Sie war die erste Frau im Eichstätter THW: Gudrun Witty (vorne rechts) erhält das Helferzeichen Gold mit Kranz. Die Hauptamtliche Franziska Zontar (zweite Reihe) gratuliert unter anderem auch (vorne, von links) Brigitte Reichenthaler und Judith Jentsch. −Foto: Franzetti

Eichstätt (ztt) Gleich drei Helferinnen des Ortsverbands Eichstätt des Technischen Hilfswerks (THW) erhielten eine Auszeichnung bei der Jahresabschlussfeier.

Dies ist umso bemerkenswerter, als dass das THW jahrzehntelange männerdominiert war, besonders in Eichstätt.

Gudrun Witty, die vor knapp 15 Jahren die erste Frau im Eichstätter THW war, erhielt das Helferzeichen Gold mit Kranz. Witty ist Kassiererin des THW-Helfervereins und seit mehr als zehn Jahren Jugendbetreuerin. Unter ihrer Leitung wuchs die Jugendgruppe zu einer wichtigen Stütze. Aktuell werden 20 Jugendliche spielerisch an die Arbeit herangeführt. Viele ehemalige Mitglieder aus Wittys Jugendgruppe sind heute in führenden Positionen im Ortsverband tätig, darunter Florian Stopper. Ihm überreichte Franziska Zontar von der THW-Regionalstelle Ingolstadt ebenfalls das Helferzeichen Gold mit Kranz.

Das Helferzeichen in Gold erhielt Michael Heiß. Jahresurkunden für 25 Jahre Dienst gab es für Joachim Witty und Christian Tontarra. Seit zehn Jahren mit dabei sind Sebastian Neumayer, Judith Jentsch sowie Christian und Brigitte Reichenthaler. Für ihren zuverlässigen Dienst in diesem Jahr und als kleines Dankeschön übergab Zontar an vier Helfer einen Schwimmbad-Gutschein.

Zur Feier im Tagesheim Schottenau hatten der Ortsverband und die Helfervereinigung eingeladen. Rund 80 Mitglieder, Helfer, Junghelfer und Angehörige sowie Ehrengäste waren der Einladung gefolgt. Begonnen hatte das Treffen mit der offiziellen Mitgliederversammlung des Helfervereins. Wichtigster Tagesordnungspunkt dabei: der Kauf eines neuen Kleinbusses. Wie Witty mitteilte, soll das rund 50000 Euro teure Einsatzfahrzeug - voraussichtlich ein Mercedes - allein über Spenden finanziert werden. Mehr als 20000 Euro seien bereits eingegangen. Die Vereinsmitglieder genehmigten einstimmig, dass der Wagen über den Verein gekauft und später der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk überlassen wird. Außerdem gaben sie ihr Okay, dass ein Kleinbus, den der Verein bereits vor Jahren finanziert hat, verkauft wird. Der Erlös soll ebenfalls in den Neukauf fließen. Ortsbeauftragter Christian Tontarra zeigte sich erfreut, dass der Helferverein dem THW unter die Arme greift und den Neunsitzer-Bus kaufen will. In seinem Jahresrückblick ging er auf die Einsätze und Übungen ein, an denen das THW beteiligt war. So sei beim Brand in der Raffinerie in Vohburg die Eichstätter Hochleistungspumpe rund 175 Stunden gelaufen.

Erst am Abend der Jahresabschlussfeier wurde ein anderer Einsatz in Ingolstadt beendet: Dort waren sieben Ortsverbände, darunter Eichstätt, unter anderem mit dem Abstützen eines einsturzgefährdeten Gebäudes beschäftigt. Wie Tontarra mitteilte, habe auch die Aus- und Fortbildung einen hohen Stellenwert. So absolvierten Eichstätter Helfer 17 Kurse an den THW-Bundesschulen. Besonders im Bereich Sprengen konnte eine Vielzahl von Helfern erfolgreich die nötigen Qualifizierungen erwerben. Für 2019 kündigte er eine Umstrukturierung der sogenannten zweiten Bergungsgruppe an. Sie wird künftig vor allen Dingen im Bereich Notversorgung aktiv werden. Dazu werde auch neues Material beschafft, sagte der Ortsbeauftragte. Grußworte überbrachten Claudia Grund, Bürgermeisterin der Stadt Eichstätt, und Christian Ponzer, Gemeinderat in Gaimersheim. Beide Kommunen sind Mitglieder des Helfervereins.

Franziska Zontar, eine der wenigen hauptamtlichen Mitarbeiter im Technischen Hilfswerk, hob in ihrer Ansprache den Rückhalt der THW-Angehörigen hervor. Ohne die Unterstützung der Familie sei der Einsatz, manchmal über mehrere Tage, gar nicht zu leisten. Umso wichtiger sei es, auch Ehefrauen oder -männer sowie die Kinder der aktiven Helfer mit in das THW-Leben einzubinden. Die Regionalstelle habe daher in diesem Jahr erstmals ein großes Familienfest am Baggersee angeboten. Für 2020 kündigte sie eine Fortsetzung an.