Ingolstadt
Frau der ersten Stunde

Maria Leineweber, langjährige Museumspädagogin im Museum für Konkrete Kunst, ist tot

08.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:50 Uhr

Maria Leineweber im Jahr 2000 mit Kindern eines Workshops im Museum für Konkrete Kunst - Foto: Rössle

Ingolstadt (ksd) Das Museum für Konkrete Kunst hat sie ihre „zweite Heimat“ genannt, und das Genre selbst, diese geometrisch orientierte Kunst, hat sie geliebt – wegen ihrer „Klarheit und Systematik in Form und Farbe“. 22 Jahre lang, seit der Eröffnung des MKK 1992 bis zum Beginn ihrer Rente im Jahr 2004, gab Maria Leinweber diese Liebe weiter mit Sachkenntnis und Temperament: Sie führte durch die Ausstellungen, leitete in Kinderworkshops mehrere Generationen an zur Kreativität und war auch außerhalb ihres Arbeitsplatzes stets für ein Gespräch über Kunst zu haben.

In der Nacht zum Montag ist Maria Leineweber im Alter von 75 Jahren an einer Krebserkrankung gestorben.

1939 im thüringischen Mühlhausen geboren, war die studierte Kunsterzieherin und Mutter dreier Kinder mit ihrem zweiten Mann 1990 aus der DDR nach Ingolstadt gekommen. Nach einem kurzen Zwischenspiel in der Posterabteilung eines Fotografen („ich wollte irgendetwas mit Kunst zu tun haben“, erzählte sie unserer Zeitung 1999), trat sie ihre Stelle als Museumspädagogin an. Leineweber war die Frau der ersten Stunde: Gemeinsam mit dem 2002 verstorbenen Museumsleiter Peter Volkwein arbeitete sie an der Akzeptanz des neuen Hauses, baute die Museumspädagogik auf – und war fortan präsent. Leinweber, blond und strahlend vor Konkreter Kunst oder im Kreis bastelnder Kinder – das gehörte im Museum jahrzehntelang zum Bild.

Aber auch als Rentnerin blieb Maria Leineweber ihrer Liebe treu: als Aufsicht in städtischen Ausstellungen und in den Präsentationen des Ingolstädter Kunstvereins. Da saß sie dann, lebhaft und jugendlich, und machte bis kurz vor ihrem Tod das, was sie am liebsten machte: Werbung für die Kunst.

Eine Trauerfeier für Maria Leineweber findet am Samstag, 12. April, um 11 Uhr im Klinikum Ingolstadt statt.