Schrobenhausen
Franz Schmid mit einer großen Feier offiziell in den Ruhestand verabschiedet

"Urgestein der Förder-Berufsschule"

24.07.2021 | Stand 29.07.2021, 3:34 Uhr
Lehrer, Schüler und andere Wegbegleiter verabschiedeten den Rektor der Schrobenhausener Regens-Wagner-Berufsschule, Franz Schmid (Mitte), in den Ruhestand. −Foto: Mayer

Schrobenhausen - Der Leiter und auch Entwickler einer Vorzeigeeinrichtung, der Regens-Wagner-Berufsschule in Schrobenhausen, ist in den Ruhestand verabschiedet worden: Franz Schmid. Gäste der Feier waren die Lehrer und Vertreter der verschiedensten Institutionen.

Christine Vogelgsang, die der Schulleitung angehört, sowie Paula Wagner, die für den Schulträger Regens Wagner Hohenwart die Gesamtverantwortung trägt, führten durch die Veranstaltung, der ein großer Kreis von Lehrern beiwohnte. Schrobenhausens Vizebürgermeister Georg Berger (proSob) erinnerte daran, wie Franz Schmid eine Pilotschule entwickelte und stellte seinen besonderen Einsatz, sein immer umsichtiges Management heraus. Landrat Peter von der Grün (FW) wies auf seine familiäre Beziehung zur Berufsschule hin, da vormals sein Vater in verschiedenen Fächern dort tätig war. Für den Landkreis habe diese Schule höchste Bedeutung; unter Franz Schmid sei seit 2004 Wegweisendes geleistet worden, schon früh die später hoch propagierte Inklusion.

Herzliche Verbundenheit im fachlichen Bereich wie auch im menschlichen Miteinander kam in den Grußworten der übergeordneten Behörden zum Ausdruck. Sowohl das Kultusministerium als auch die Regierung von Oberbayern haben nicht einfach Beamte delegiert, sondern zwei Vertreter entsandt, die zu Franz Schmid eine persönliche Beziehung hatten.

So erinnerte Alfons Frey für das Kultusministerium an eigene Erfahrungen, als von Eichstätt her die neue Schrobenhausener Schulkonzeption mit viel Aufmerksamkeit verfolgt wurde. Gut, wenn man dann auf den eigenen Namenspatron zurückgreifen kann, der einstens sagte: "Die wahre Frömmigkeit besteht darin, seine Schuldigkeit zu tun." Für die Regierung von Oberbayern erklärte Barbara Schall-Pätzholz den scheidenden Schuleiter zum "Urgestein der Förder-Berufsschule". Sie hob die Energie hervor, die Franz Schmid - "in seiner gradlinigen Art!" - auf die ganze Aufgabe verwendet habe und würdigte die Art der Zusammenarbeit, die auch bei unterschiedlicher Sicht auf die Dinge immer klar und offen gewesen sei. Ein kurzes Grußwort kam von Willi Käser, nach Schwester Michaela Leiter in Hohenwart, der in Franz Schmid "vor allem auch einen witzigen Kollegen" erlebte.

Die unterhaltsamen Teile des Programms kamen von Schülern, die man in Videos zu ihrem Schulleiter Franz Schmid befragt hatte und die einen immer entgegenkommenden Chef erlebt hatten. Auch hier wurde sichtbar, wie hoch geschätzt der Pädagoge ist. Bayerisch-musikalisch kam es aus der Bereichsleiterrunde in großer Besetzung: "Franz bleib da, woaßt ja ned, wia d'Rentn wird!"

Schließlich durfte Franz Schmid selbst ans Rednerpult. Bei aller Begeisterung für Schule und Schüler seien die Corona-Jahre sehr anstrengend gewesen, nun fühle er Vorfreude auf den Ruhestand. Er reflektierte kurz sein Verständnis als Lehrer, das sich aus einer feinen Kritik entwickelt hatte. Die ersten Schüler hätten ihm erklärt: "Sie sind ein netter Lehrer, aber verstanden haben wir nichts." Damit war ein Ziel gesetzt - die Schüler müssen ihren Lehrer verstehen. Er dankte allen Lehrern und Mitarbeitern, "das ganze Team, auf das ich mich immer verlassen konnte".

Barockstar Jakob Rattinger bestritt auf der Gambe den musikalischen Part des Tages. Schmid hatte ihm vor vielen Jahren die Schule für Proben, Seminare und Konzerte geöffnet.

Den Schlusspunkt aber setzte Rainer Remmele, Geistlicher Direktor von Regens Wagner in Dillingen, der über der Festversammlung und für den scheidenden Pädagogen den Segen sprach.

SZ