Franz Niedermayr macht das Rennen

27.02.2009 | Stand 03.12.2020, 5:10 Uhr

Die ersten Gratulanten nach der Nominierung von Franz Niedermayr (2. von links) waren Daniel Volk (links), Ingo Stiefler (hinten) und Thomas Stockmaier (vorne rechts). - Foto: Ermert

Pfaffenhofen/Wolnzach (DK) Die FDP im Wahlkreis 215 (Freising-Pfaffenhofen) hat sich für den Pfaffenhofener Kreis- und Stadtrat Franz Niedermayr als Kandidat für die anstehende Bundestagswahl entschieden.

Mit einer stattlichen Mehrheit von 34 zu 19 Stimmen setzte sich der Pfaffenhofener gegen seinen Freisinger Konkurrenten Björn Klotzbücher durch, der ihm zunächst einen fairen, sachlichen Wettstreit lieferte, ihm hinterher aber seine volle Unterstützung für den nahenden Wahlkampf zusicherte.

Die Nominierungsversammlung stieß auf hohes Interesse aus Reihen der Liberalen. Über 60 Gäste verfolgten die Abstimmung und forderten die zwei Kandidaten in einem regelrechten Fragen-Marathon zu allen erdenklichen Themen.

"Chancen wie noch nie"

"Angesichts toller Umfragewerte haben wir so große Chancen wie noch nie", kommentierte der Kreisvorsitzende Thomas Stockmaier die Tragweite der Entscheidung. "Es geht um was – schließlich kann Franz Niedermayr nach Berlin kommen, wenn wir für ihn den angestrebten Listenplatz zehn erreichen."

Sein Freisinger Amtskollege Ingo Stiefler sah es ähnlich, sprach sich für enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Landkreisen und hohe gegenseitige Unterstützung im Wahlkampf aus.

Mit langen Vorreden hielt sich das Duo aber nicht auf, sondern übergab das Wort schnell an den Bundestagsabgeordneten Daniel Volk, der die Wahl leitete. Die Vorstellung der Kandidaten nahm einige Zeit in Anspruch. Als 30-jährige Nachwuchshoffnung setzte Björn Klotzbücher, der momentan am Lehrstuhl für Brauereitechnologie in Weihenstephan promoviert, auf bundesweite Themen. Bildung, der "Rohstoff Geist", Landwirtschaft und Lebensmitteltechnologie, keine Staatsinterventionen und eine Aufrüstung der Bundeswehr – so lauteten seine Schwerpunkte. "Der Erhalt der sozialen Marktwirtschaft liegt mir am Herzen", sprach er sich unter anderem für die dritte Startbahn am Flughafen Freising aus.

Franz Niedermayr setzte hingegen auf seine größere Erfahrung, die er seit dem Jahr 2002 in der Lokalpolitik sammeln konnte: als Pfaffenhofener Stadtrat, und seit vergangenem Jahr zusätzlich als Kreisrat. Der zweifache Familienvater setzt seine Schwerpunkte im Baubereich und der Umweltpolitik. Der diplomierte Innenarchitekt nannte die Bildung als Schlüssel für den Wohlstand, verneinte die dritte Startbahn und verurteilte den "staatlichen Blödsinn", der im Fall der Hypo Real Estate angedacht wird. Eine geordnete Insolvenz sei manchmal auch ein probates Mittel.

Zweidrittelmehrheit

Die FDP-Mitglieder räumten dem 48-Jährigen wohl die größeren Chancen ein und wählten ihn mit einer Zweidrittelmehrheit zum Direktkandidaten des Wahlkreises. "Vielen Dank für euer Vertrauen, das ich mit einem engagierten Wahlkampf rechtfertigen werde. Jetzt wäre es schön, wenn der Niedermayr mal den Obermeier überflügeln würde", sagte er im Hinblick auf seinen CSU-Konkurrenten.

Die weiteren Entscheidungen wurden dann wieder einhellig getroffen. So wählten die Anwesenden Josef Postel und Thomas Stockmaier zu Vertrauenspersonen, übertrugen Patricia Ewerling und Birgit Snodgras die eidesstattliche Erklärung, bestimmten Peter Siemsen und Ingo Stiefler zu Vertretern für den Wahlkreisausschuss. Folgende Delegierte werden zu den Versammlungen der Oberbayern-FDP (16. März) und der Bayern-FDP (29. März) reisen: Ingo Stiefler, Siegfried Hartmann, Peter Siemsen, Björn Klotzbücher, Michael Schweiger, Franz Niedermayr, Josef Postel, Marilyn Repp und Matthias Boeck.