Rapperszell (fl) Der Verein für Gartenbau und Landespflege Rapperszell hat zukünftig einen Ehrenvorsitzenden: Bei der Jahresversammlung zeichnete Vorsitzende Judith Bauer ihren Vorgänger Franz Lehmeyer mit aus.
Lehmeyer hat den Verein im Jahr 1988 mitbegründet und stand dann 28 Jahre an der Spitze. In seiner Laudatio hob Kreisfachberater Peter Hecker hervor, dass der Geehrte zudem auch im Kreisverband als Schriftführer 16 Jahre gewirkt und durchaus seine eigene Note eingebracht habe.
Eine Lanze für das Ehrenamt brach Lehmeyer in seinen Dankesworten. Es sei ja beileibe nicht so, dass man hier nur Zeit und Mühe investiere. Vielmehr sei solch ein Amt auch zuträglich für eine persönliche Fortentwicklung und Reifung. Und natürlich bekomme man bei guter Arbeit eine positive Rückmeldung. Allerdings solle man es sich auch angewöhnen, "Berufsmeckerer" zu ignorieren und positive Kritik als Ansporn zu verstehen.
Bürgermeister Roland Schermer appellierte bei dieser Gelegenheit, das Verhältnis zum Garten zu überdenken. Überdimensionierte Kiesanlagen und penibel gepflegter englischer Rasen förderten keine Artenvielfalt. Die Gemeinde werde versuchen, mit gutem Beispiel voranzugehen, vielfältige Grünanlagen anzulegen und bereits bestehende fachgerecht zu pflegen. Der Bürgermeister sprach auch die Gestaltung des Rapperszeller Kreisels an der Jurahochstraße an. Von Seiten des Kreises sei hier wohl schon versucht worden anzusäen, das habe aber nicht funktioniert.
Aus dem Plenum kam dann der Vorschlag, sich an den Kreiseln in Lenting oder auch Denkendorf ein Beispiel zu nehmen. Auf abgemagertem Boden seien da widerstandsfähige Stauden und Gräser eingebracht worden, die nur einer reduzierten Pflege bedürften.
Vorsitzende Judith Bauer überschrieb ihren Jahresrückblick mit dem Motto des vergangenen Jahres: "Vielfalt der Kräuter und Heilpflanzen. " Sowohl beim Kräuterkochkurs bei Brigitte Zinsmeister in Schönfeld als auch auf der Kneippwanderung mit Kräuterpädagogin Manuela Lutz habe man viele einheimische Pflanzen wiederentdeckt und auch verarbeitet. Die Jüngsten des Vereins hätten in einer gesonderten Aktion Kräutertöpfe bepflanzt. Eine weitläufige Wanderung um das Gasthaus "Geländer" rundete die Thematik abgerundet.
Schließlich sei im Herbst die vereinseigene Obstpresse nach langer Zeit wieder angeworfen worden, um dann bei der Adventsfeier eigenen Apfelpunsch genießen zu können.
Im neuen Programm wolle man sich unter anderem wieder dem eigenen Gemüsegarten widmen. Hier solle das Wissen über die richtige Pflege des Bodens vertieft werden, so die Vorsitzende.
Bauer kündigte auch einen Brotbackkurs im Mai an, den man bei der Familie Wenzl in Petersbuch durchführen wolle. Ein bewährter Programmteil sei auch die Familienwanderung im Herbst. Ein Anliegen des Vorstands und ein fester Programmteil sei auch eine Aufhübschung des Kirchvorplatzes. Die Bepflanzung sei doch schon in die Jahre gekommen.
Eine angenehme Pflicht für die Vorsitzende war es, den frisch gebackenen Eltern von Julius Lehmeyer, Magdalena Lehmeyer, Theresa Mayer und Johanna Wittmann die Gutscheine für die Geburtsbäume zu überreichen. Es standen aber noch weitere Ehrungen an: Für zehn Jahre Mitgliedschaft wurden Marianne und Felix Marx sowie Klaus Nowke geehrt. Bereits 25 Jahre beim Verein sind Simpert Bauer und Wolfgang Lehmeyer. Zum Schluss bedankte sich Bauer mit einem Geschenk bei Maschinenwart Johann Streller und Baumwart Franz Lehmeyer. Dies seien Leute, die vor allem im Hintergrund wirkten.
