Frankfurt und Nürnberg dürfen weiter auf Bundesliga hoffen

19.05.2016 | Stand 14.09.2016, 3:33 Uhr

Frankfurt (DK) Das wird ein großes Stück Arbeit für den 1. FC Nürnberg im Rückspiel der Relegation: Gestern Abend spielten die Franken bei Eintracht Frankfurt 1:1. Der Treffer für den Club war allerdings ein Eigentor der Hessen. Vor allem für die Offensive sollte sich der Club am Montag etwas einfallen lassen.

Die Rückkehr des wiedergenesenen Frankfurter Stürmerstars Alexander Meier muss dem Team um Trainer Niko Kovac ungeheures Selbstbewusstsein verschafft haben. Drei Monate war der 33-Jährige verletzt, doch pünktlich zur Relegation stand Meier wieder in der Startelf der Hessen. Von der defensiven Frankfurter Truppe im Spiel gegen Werder Bremen war nichts mehr zu sehen.

Für die Hessen gab vor heimischer Kulisse in der ausverkauften Commerzbank-Arena (51.500 Zuschauer) vor allem in der ersten Hälfte nur eine Richtung: das Tor der Nürnberger. Gleich fünf Minuten nach dem Anpfiff musste Georg Magreitter haarscharf für den Club retten. Die Franken brachten den Ball aber nicht aus der Gefahrenzone und so dauerte es keine zwei Minuten und Frankfurt tauchte wieder vor dem Nürnberger Tor auf. Diesmal verhinderte Torwart Schäfer die Frankfurter Führung.  
 
Die Abwehr des 1. FC Nürnberg war im Dauereinsatz – vor allem die Außenverteidiger Miso Brecko und Georg Margreitter. Denn die Frankfurter dominierten die komplette erste Hälfte der Partie. In Führung ging allerdings der 1. FC Nürnberg durch das Eigentor von Marco Russ (43.), dem einige Stunden zuvor ein Tumor diagnostiziert wurde und der trotzdem in der Startelf der Hessen stand. Vorausgegangen war ein Freistoß von Sebastian Kerk, der nach seiner Achillessehnen-Verletzung wieder für den Club auf der rechten Außenbahn stürmte. Im Getümmel bekam Russ den Ball unglücklich an den rechten Fuß und schob damit das Leder unhaltbar für den Frankfurter Torwart ein.
 
Die Hessen machten fortan weiter mächtig Druck nach vorne, während immer wieder Rauchschwaden von Pyrotechnik aus dem Block der Nürnberger Fans über das Spielfeld waberten. Beim Club hingegen ging bis zur Führung kaum etwas: Selbst der sonst so sichere Standardspezialist Sebastian Kerk drosch einen Freistoß von der rechten Seite meilenweit über das Tor (22.).  Die Frankfurter machten unbeirrt weiter und der Club hatte Glück, dass Schiedsrichter Daniel Siebert, Nürnbergs Magreitter, der im Strafraum Bastian Oczipka nach einem Doppelpass mit Stefan Aigner auf den Fuß trat, nicht bestrafte (31.).
 
In der zweiten Halbzeit traute sich der Club wieder etwas mehr zu, doch die Frankfurter blieben ihrer Linie treu: So war es keine Überraschung, dass sich die Hessen dann auch in der 65. Minute für ihre Offensivbemühungen belohnten. Eine Flanke des Ex-Nürnbergers Timothy Chandler fand Mijat Gacinovic, der zum 1:1-Ausgleich ins lange Eck einschob. Die Fans der Frankfurter peitschten nun ihre Mannschaft weiter nach vorne. Und wieder war es Chandler, der mit einem gefährlichen Kopfball, Schäfer ein weiteres Mal prüfte (77.). Die Hessen erspielten sich die Chancen im Minutentakt, doch Nürnbergs Keeper parierte. Auch die gute Möglichkeit von Luc Castaignos (90+3.) entschärfte Schäfer.
 
Der Club war mit dem 1:1-Unentschieden gut bedient. Denn nach vorne  ging beim Club an diesem Abend kaum etwas – nicht einmal bei Standardsituationen wurden die Franken gefährlich. Hoffentlich haben am Montag die Offensivspieler Guido Burgstaller und Niklas Füllkrug einen besseren Tag.

Stimmen zum Spiel:

Schäfer: "Wir können mit dem 1:1 sehr gut leben. Unsere beiden Stürmer haben sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Wir tun gut daran, im Rückspiel Chancen zu erarbeiten. Wir haben was zu gewinnen, Frankfurt was zu verlieren."
 
Weiler: "Wir haben das defensiv bis auf wenige Ausnahmen sehr gut gemacht. Dass man die Krankheit von Russ am Spieltag publiziert hat, ist nicht ideal."