Gunzenhausen (HK) Seit zehn Jahren gibt es den Seenlandfasching der vier Karnevalsgesellschaften aus Spalt, Ellingen, Mitteleschenbach und Wolframs-Eschenbach, der in Gunzenhausen gefeiert wird. Dieses Mal fand er besondere Beachtung. Er wurde vom Bayerischen Fernsehen aufgezeichnet.
Als Veranstalter fungiert der Fremdenverkehrsverein Gunzenhausen. Dieses Mal stand die Gemeinschaftsveranstaltung besonders im Rampenlicht, denn sie wurde vom Bayerischen Rundfunk, Studio Franken aufgezeichnet und wird am Freitag, 30. Januar, um 19.45 Uhr im dritten Programm unter dem Stichwort "Franken Helau" ausgestrahlt. Bei der 90-minütigen Prunksitzung war der mittelfränkische Vizemeister, die Prinzengarde des RCV Roth, als Gast dabei. Vertreten bei der Aufzeichnung waren auch der gesamte Hofstaat des Rother Carneval Vereins mit Prinzenpaar und Präsident sowie die Spalter Tollitäten.
Das südliche Mittelfranken war vom Fastnachtsverband Franken mit Präsident Bernhard Schlereth, Vize Werner Kilian und dem BR-Team mit Thomas Rex, Thomas Meißner und Dorit Schatz für die diesjährige Übertragung ausgewählt worden. Schon lange war alles für den großen Augenblick vorbereitet worden: Es wurde ein spezielles Bühnenbild gefertigt und die Stadthalle war herrlich dekoriert.
Unter der Federführung von Karlgeorg König, dem Organisationsleiter der KaGe Ellingen in Sachen Seenlandfasching, erfolgte die Programmzusammenstellung, die zeigen soll, wie die Seenlandvereine Fasching feiern.
Leider hatte sich bei der Generalprobe gezeigt, dass das vorgesehene Programm eine Stunde zu lang war. Es musste alles gekürzt werden, doch niemand soll rausfliegen, so hieß es zunächst. Doch letztlich wurden nicht nur die Büttenreden gekürzt, sondern die Tänze der Spalter Fleckli und der Frauengruppe der KaGe Mitteleschenbach gänzlich gestrichen. "Sie müssen in den sauren Apfel beißen", hieß es bedauernd.
Dennoch waren die Spalter ebenso wie die Rother im Elferrat auf der Bühne vertreten und auch in der neuen Seenlandgarde, die von Beate Hausmann trainiert wird und Premiere feierte, tanzten Spalter Gardemädchen mit.
Politiker wie Landrat Herbert Eckstein, Roths Bürgermeister Richard Erdmann und der Franken-Faschingsvize Werner Kilian sowie Mittelfranken-Präsident Peter Neubauer durften bei der Aufzeichnung nicht fehlen. Sie alle bedauerten, dass die Traditionsfiguren aus Spalt der Sendezeit zum Opfer gefallen sind.
Etwa 50 Fernsehleute, vom Kameramann über die Beleuchter bis hin zu den Technikern und zur Maske, sorgten dafür, dass die närrische Atmosphäre am Bildschirm gut rüberkam. Ein großer Aufwand ist notwendig, damit alles klappt und passt, wenn die Sendung, die erwartungsgemäß rund eine Million Zuschauer anschauen, ausgestrahlt wird. Neben fränkischem Fastnachtsbrauchtum sollen dabei Land und Leute des Fränkischen Seenlandes als attraktive Fremdenverkehrsregion Mittelfrankens dem Fernsehpublikum schmackhaft gemacht werden.
Die Franken und ihr Dialekt stehen im Mittelpunkt von Büttenrednern, Kabarettisten und Comedians frei nach dem Motto "die Leid aufs Maul gschaut und brühwarm verzülld". Die beiden Moderatoren Christine Hofbauer und Alexander Höhn traten als Akteure selbst in Aktion, Teenager erzählten von ihrem Urlaub im Seenland, der "Seenlandtest" hatte es in sich und mit fränkisch-frivolem Humor sorgten Bühnenprofi Willi Dörr und Kabarettist Thomas Hausner sowie Pfarrerin Susanne Thorwart für Gaudi.
Stimmung zauberten die "Hoderlumpen" Mitteleschenbach ebenso in den Saal wie die Minnesänger Wolframs-Eschenbach. Eine Schiffsreise nach New York demonstrierte der Schautanz, das Männerballett Ellingen tanzte ein Treffen im Outer Space, die Seenlandgarde zeigte tänzerisches Können und dass sie ihren Vizemeistertitel zu Recht tragen, davon konnte sich das Publikum beim brillanten Gardetanz der Prinzengarde des RCV überzeugen.
"Franken ist schön und wunderbar, es ist die Perle Bayerns, das ist doch klar", so wurde gemeinsam gesungen und geschunkelt und mit einem lautstarken "Seenland-Helau" von allen bekräftigt.
