Eichstätt
Fotoverbot am Friedhof

Hauptausschuss empfiehlt Satzungsänderung - Appell: Durchfahrtsverbot zwischen Markt- und Domplatz kontrollieren

08.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:16 Uhr
Fotos am Friedhof sollen künftig nur noch für private, aber nicht für kommerzielle Zwecke erlaubt sein. −Foto: Foto: Chloupek/Archiv

Eichstätt (smo) Neben einem offiziellen Tagesordnungspunkt - der Änderung der Friedhofssatzung - gab es in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses noch einige Anfragen der Stadträte, die Oberbürgermeister und Verwaltung beantworteten.



nDie Stadt will an zwei Stellen ihre Friedhofssatzung ändern: Entspreechende Beschlussempfehlungen an den Stadtrat fasste der Hauptausschuss am Donnerstagabend. Grabsteine aus Kinderarbeit sollen auf den Friedhöfen der Stadt Eichstätt - also auf dem Ostenfriedhof, in Landershofen, Rebdorf und Wasserzell - verboten werden. Die Eichstätter Steinmetze seien hier aber sowieso nicht betroffen, wie Standesamtsleiter Josef Zinsmeister erklärte: "Ich habe mit den Steinmetzen gesprochen, sie werden allesamt nur zertifiziertes Material. "Außerdem soll es künftig ein Fotografierverbot von Grabsteinen auf dem Friedhof geben - für gewerbliche Zwecke, wie Zinsmeister betonte. "Film-, Video- und Fotoaufnahmen von Grabstätten und Grabmalen zu erstellen, zu verwerten und zu verbreiten" sei künftig dann verboten. "Außer, es passiert zu privaten Zwecken. " Es gebe große Grabsteindatenbanken im Internet, die Grabinschriften aus dem ganzen Bundesgebiet enthalten würden; die Aufnahmen seien in der Regel ohne Wissen der Hinterblieben entstanden. Das wolle man unterbinden. Die Anregung für diese Änderung kam von Willi Reinbold (ÖDP), ergänzte Ordnungsamtschef Karl Ziegelmeier.

nIn Sachen Breitbandausbau lieferte sich Rudi Engelhard (CSU) ein kleines Wortgefecht mit Stadtbaumeister Manfred Janner. Er wollte wissen, warum bei den derzeit laufenden Straßenbaumaßnahmen Am Wald und am Seildkreuz keine Leerrohre für die Breitbandversorgung eingefügt würden. "An allen Ecken und Enden reißen gerade Privatfirmen unsere Straßen wieder auf, weil sie Glasfaser verlegen. Kann das dann auch bei diesen neuen Straßen dann passieren. " Engelhard wollte das aber nicht als Kritik verstanden werden, sondern als "Hinweis". Janner erklärte, dass die aktuellen Versorger bestätigt hätten, die Verbindungsraten seien ausreichend. Zudem sei es ein Unterschied, welche Technologie - Glasfaser oder Kupferleitungen - künftig verwendet würde: Die Leerrohre seien nicht die Gleichen. "Ein Leerrohr schadet nie", konterte Engelhard. Es wäre "bitter", wenn neue Straßen in zwei oder drei Jahren wieder zusammengefräst würden. "Ich muss mich auf die Versorger verlassen", so Janner.

nAdalbert Lina (FW) lobte die Sicherungsmaßnahmen an der Schöpfelkreuzung (wir berichteten). "Man sollte aber doch langfristig über einen Kreisel nachdenken. " Laut Ordungsamtschef Ziegelmeier sei man mit dieser - bereits vor 20 Jahren entstandenen Idee - erneut an das Staatliche Bauamt herangetreten. "Wir bleiben am Ball", versprach er.

nDass das Durchfahrtsverbot zwischen Markt- und Domplatz besser kontrolliert würde, forderte Hans Tratz (CSU). "So kann man das nicht lassen", sagte er. Vornehmlich Fremde, aber bisweilen auch Einheimische, nutzten die Straße als Abkürzung. Beschilderungstechnisch könne man fast nicht mehr machen, sagte Ziegelmeier. Mit der kommunalen Verkehrsüberwachung könne man hier nicht eingreifen, aber man werde die Polizei noch einmal darauf hinweisen. Carmen Albrecht (CSU) ergänzte, dass auch die Martinsgasse gerne von Rollerfahrern genutzt würde, obwohl hier ein Verbot bestehe: "Da kommst mit dem Radl um die Ecke gefahren und plötzlich hast du eine Vespa vor der Nase. " Hier solle man ebenfalls verstärkt ein Auge haben.

nMitglieder des Hauptausschusses zeigten sich besorgt über die Entwicklungen des Jura-Museums auf der Willibaldsburg. Elisabeth Hofrichter (CSU) wollte von OB Andreas Steppberger wissen, ob die Stadt mit im Boot sei. "Die Köpfe rauchen", versicherte Steppberger. Er sei dran, "an allen relevanten Positionen" Gespräche zu führen, unter anderem mit dem Landrat und dem Bezirk zur möglichen Gründung eines Zweckverbandes (siehe eigenen Beitrag). Rudi Engelhard (CSU) forderte einen "Brandbrief" an Ministerpräsident Markus Söder: Er sei Heimatminister gewesen, "wir müssen ihn jetzt bei der Ehre packen".