Hirschberg (DK) Unter dem Titel "Vom guten Umgang miteinander: Persönliche Grenzüberschreitungen erkennen, Grenzen überwinden mit effizienten Sprachtechniken" steht das zweite Modul im Rahmen der Fortbildungsreihe "Begleitung, Qualifizierung und Stärkung des ehren- und hauptamtlichen Engagements in der kirchlichen Flüchtlingshilfe" im Jahr 2017. Das Seminar findet am Samstag, 8. Juli, von 9 bis 17 Uhr auf Schloss Hirschberg statt.
Im ehrenamtlichen Engagement in der Flüchtlingshilfe kann es zu Situationen kommen, in denen etwas deutlich wird: Das Verhältnis von körperlicher oder persönlicher Nähe und Distanz von Menschen wird unterschiedlich verstanden und gelebt. Für einen guten Umgang miteinander sollte man sich immer wieder bewusst machen, wo die eigenen Grenzen und die der anderen Person beginnen und wie diese Grenzen zu einem respektvollen Miteinander beitragen.
Ein wichtiger Baustein für einen guten Umgang ist auch die gelingende Kommunikation. Diese ist in der Flüchtlingshilfe aufgrund der unterschiedlichen Sprachkenntnisse oft erschwert. Darum wird an diesem Tag in Hirschberg der vielfach geäußerte Wunsch nach einem möglichst effizienten Sprachkurs aufgegriffen. Ein Modell wird vorgestellt, das nicht nur für Sprachlehrer, sondern für alle in der Flüchtlingshilfe Engagierten wertvolle Erkenntnisse liefert.
Die Referentin des Vormittags, Gabriele Siegert, wird auf den persönlichen Umgang mit Grenzüberschreitungen im Ehrenamt eingehen. Sie wird aber auch dafür sensibilisieren, wo Ehrenamtliche im alltäglichen Miteinander noch mehr auf die persönlichen Grenzen geflüchteter Menschen achten können. Des Weiteren wird sie mit den Teilnehmern gemeinsam Schritte erarbeiten, die zu unternehmen sind, wenn der Verdacht einer Grenzverletzung im Raum steht und betroffene geflüchtete Menschen entsprechende Hilfe benötigen. Am Nachmittag wird Joachim Grzega den Teilnehmern verschiedene Techniken für einen möglichst effizienten Sprachunterricht aufzeigen. Zudem wird er darauf eingehen, wie kulturelle Unterschiede bereits den Gesprächsaufbau prägen. Ebenso liefert der Referent Antworten auf die Frage: Wie können Deutsche so sprechen, dass es für die Geflüchteten einfacher wird? Grzega ist an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt tätig und leitet derzeit das Projekt "Innovative Europäische Sprachlehre" an der Volkshochschule Donauwörth. Er ist Spezialist für effizienten Sprachunterricht im Anfängerbereich.
Anmeldung ist möglich bis zum 29. Juni beim Malteser Hilfsdienst, Referat Flüchtlingshilfe, Telefon (08421) 98 07 88, Email: cordula.klenk@malteser.org. Die Veranstaltung richtet sich an ehren- und hauptamtlich Engagierte in der Flüchtlingshilfe sowie alle weiteren Interessierten und ist ökumenisch offen. Die Teilnahme ist kostenlos.
Für jedes der vier Fortbildungsmodule im Jahr 2017 wird eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt. Wer an allen vier Modulen teilnimmt, erhält ein Zertifikat. Die nächsten Fortbildungstage auf Schloss Hirschberg finden jeweils am 21. Oktober und am 2. Dezember von 9 bis 17 Uhr statt.
Artikel kommentieren