Thalmässing
Forschender Nachwuchs

27.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:06 Uhr

Höchst erstaunlich, wie Flamme die unterschiedlichsten Farben annimmt. - Foto: Tschapka

Thalmässing (HK) Was ist die Steigerung von "Jugend forscht"? Genau: "Jugendtreff forscht." So geschehen im Thalmässinger Jugendtreff Loge, in dem sich trotz des strahlenden Sonnenscheins über zehn junge Daniel Düsentriebs und Albert Einsteins am Samstag versammelt haben.

Zum Forschen hat das Logenteam einen sehr kompetenten Workshopleiter verpflichten, den Chemiestudenten Johannes Betz aus Ebenried. Er studiert dieses Fach im siebten Semester in Erlangen und kennt sich daher hervorragend mit Chemikalien aller Art und deren unterschiedlichen Reaktionen aus.

Es muss nicht immer Schwefel, Arsen oder Quecksilber sein, eine Mischung aus Speisestärke und Wasser hat es auch in sich, wie ein Versuch beweist. Taucht man seine Hand langsam in die an Kuchenteig erinnernde, klebrige Flüssigkeit, geht das ganz leicht. Wenn man jedoch mit der Faust auf die Oberfläche schlägt, so prallt man einfach ab, sehr zur Überraschung nicht nur der Kinder. "Dabei handelt es sich um eine so genannte Nicht-Newtonsche-Flüssigkeit", erklärt Johannes Betz den Kindern, die laut ihren Namensschildern alle Doktoren und Professoren sind. Diese honorigen Titel sind ganz bestimmt nicht abgekupfert – höchstens für die Dauer von "Jugendtreff forscht" ausgeliehen.

Neben dem Wunderteig gibt es noch andere höchst kurzweilige Experimente. Zum Beispiel die "Backpulver-Essig-Rakete", bei der es sich anbietet, sie nur im Freien zu verwenden, denn wenn sie zündet, dann fliegt sie ordentlich weit in den blauen Himmel.

Die Kinder zum Staunen bringt auch das Experiment, bei der eine Flamme die unterschiedlichsten Farben annimmt. Möglich macht das Chemiestudent Johannes unter Zunahme von Natriumchlorid (auch bekannt als Kochsalz), Kupfersulfat oder anderen Substanzen. Einen ordentlichen Überraschungseffekt hat auch Kaliumpermanganat, das es wie alle anderen Pülverchen in der Apotheke zu kaufen gibt. Unter anderen wird es gegen Wurzelfäule bei Tomaten verwendet. Aber wenn man auf einen kleinen Haufen dieser Chemikalie einige Tropfen Glycerin träufelt, dann fängt es nach kurzer Zeit ordentlich zu qualmen an – bis sich auf einmal eine helle Stichflamme bildet.

Die Sicherheit wird an diesem Nachmittag im Übrigen groß geschrieben. "Keine der verwendeten Substanzen ist giftig", versichert Chemiker Johannes Betz.

Als nächstes steht im Thalmässinger Jugendtreff am Mittwoch, 23. März, die Mitgliederversammlung mit Wahlen an.