Fondskosten - Im Einkauf liegt der Gewinn

09.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:11 Uhr

Angesichts von Minizinsen und hoher Unsicherheit an den Börsen fällt es schwer, annehmbare Renditen mit seinen Geldanlagen zu erzielen. Daher ist es wichtiger denn je, auf die Kosten zu achten – denn im Einkauf liegt bekanntlich der Gewinn. Das gilt auch für die Geldanlage. An drei Stellschrauben können Sie drehen.

Kostenloses Depot

Depotgebühren? Verzichtbar! Schon mit der Wahl der passenden Depotbank können Sie daher eine Menge Geld sparen. Wer seine Wertpapiergeschäfte selbst in die Hand nehmen kann und will, fährt bei filiallosen Direktbanken besonders günstig, bei denen er seine Geschäfte über das Internet abwickelt. Kostenlosdepots ohne Haken und Ösen bieten etwa die bekannten Häuser wie Cortal Consors, DAB bank, Flatex, ING-Diba, maxblue oder die Onvista Bank an. Bei anderen Anbietern ist das Umsonst-Depot an Bedingungen geknüpft, die in aller Regel aber leicht zu erfüllen sind, etwa Handelsaktivität oder das Führen eines Girokontos. Bei der Comdirect Bank zum Beispiel ist das Depot drei Jahre lang umsonst, danach nur noch dann, wenn man dort auch ein Girokonto oder einen Fondssparplan führt oder zweimal pro Quartal ordert. Beim Sparkassenbroker sowie 1822 direkt reicht schon eine Order im Quartal, bei der Volkswagenbank Direkt genügen zwei Aufträge pro Jahr. Und bei der Netbank gibt es das Depot umsonst, wenn man dort auch das Gehaltskonto führt. Alles keine Hürden, die schwer zu nehmen wären.

Wer auf das Gespräch mit dem Anlageberater bei der Hausbank nicht verzichten möchte, sollte über die Kosten verhandeln: Viele Hausbanken erlassen die Depotgebühren, wenn der Kunde seinem Berater erklärt, dass er das Depot bei Direktbanken umsonst führen kann, erzählt Stefanie Kühn, unabhängige Finanzplanerin aus Grafing bei München. Und es gibt Filialinstitute wie die Targobank, die generell auf die Depotgebühr verzichtet. Sie sind aber die Ausnahme, nicht die Regel.

Günstig ordern

Über günstige oder gar null Euro Depotgebühren freut sich natürlich jeder Anleger. Wer eher selten an der Börse agiert, für den sind niedrige Fixkosten besonders wichtig. Wer dagegen viel handelt, sollte besonders auf günstige Ordergebühren achten, da sie für ihn viel stärker ins Gewicht fallen. Häufig belohnen Direktbanken Handelsaktivität mit günstigeren Orderkonditionen. Bei der Onvista Bank zum Beispiel können Anleger unter Umständen sogar umsonst Wertpapiere kaufen, wenn auch nicht verkaufen. Flatex etwa verlangt nur eine günstige Flat Fee von einheitlich fünf Euro pro Order, Fremdspesen kommen aber noch dazu. Daneben müssen natürlich auch die Produktpalette, die Handelsmöglichkeiten und Ordertools zu den eigenen Bedürfnissen passen. Dabei gilt es, nicht nur die Gebühren des Brokers, sondern auch die fremden Spesen im Blick zu halten. Die Broker gehen sehr unterschiedlich mit der Weitergabe dieser Gebühren um. Manche reichen sie wie Flatex eins zu eins weiter. Andere wiederum wie etwa Comdirect pauschalieren Fremdspesen in Form einer börsenplatzabhängigen Gebühr.

Neben den Kosten der Bank spielen aber auch die Orderwege eine gewichtige Rolle beim Sparen. Das zeigt sich insbesondere beim Kauf aktiv gemanagter Investmentfonds. Der Ausgabeaufschlag – bei Aktienfonds regulär meist um die fünf, bei Rentenfonds etwa drei Prozent - fällt hier besonders stark ins Gewicht. Wer einen 10.000-Euro-Fondskauf über die Börse abwickelt, statt über die Fondsgesellschaft, spart bis zu 350 Euro, sagt Finanzplanerin Kühn. Von diesem Geld kann man lieber einen schönen Wochenendtrip machen. Viele Onlinebroker haben allerdings auch ein breites Angebot an Fonds, die sie mit Rabatten anbieten. Als Daumenregel gilt: 50 Prozent Rabatt sind meist üblich, aber auch 100-Prozent-Rabatte keine Seltenheit. Kauft man ohne Ausgabeaufschlag über zehn Jahre monatlich Fondsanteile, stehen bei fünf Prozent Rendite am Ende 15.593 Euro zu Buche, rechnet Kühn vor. Zahlt man fünf Prozent Ausgabeaufschlag, sind es nur 14.813 Euro – eine Differenz von knapp 780 Euro. Auch freie Fondsvermittler im Internet sind ein guter Weg, satte Ersparnisse beim Fondskauf zu erzielen.

Preiswerte Produkte


Doch aktiv gemanagte Fonds sind nur so gut wie ihr Fondsmanagement: Den wenigsten Fondsmanagern gelingt es dauerhaft, besser zu sein als ihr Vergleichsindex. Wer die Risiken von Aktienfonds tragen kann, fährt am besten, indem er einen oder mehrere börsengehandelte Indexfonds regelmäßig bespart und auf möglichst breite Streuung achtet, rät Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. ETF-Sparpläne haben bislang vor allem Onlinebroker, aber auch die Fondsplattform Ebase, die zur Comdirect gehört, im Angebot.

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