Pfaffenhofen
Folgen Wahlspruch nun greifbare Taten?

Markus Käser: "Energiewende kann bayerische Wirtschaft unabhängiger und stärker machen"

02.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:55 Uhr
Beim Abschlussplenum überbrachte Markus Käser (links) die Botschaft der Bürgerenergie-Landesvereinigung an Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. −Foto: Bürgerenergie Bayern e.V.

Pfaffenhofen (PK) Immer wieder fiel laut Markus Käser das Stichwort "Pfaffenhofen" beim bayerischen Energiegipfel am vergangenen Montag im Wirtschaftsministerium in München. Nicht zuletzt weil Pfaffenhofen, so Umweltminister Thorsten Glauber (FW), "eine Leuchtturm-Kommune in Bayern ist, wenn es um Klimaschutz, Energiewende und Bürgerbeteiligung geht", sondern auch, weil einiges persönliches und ehrenamtliches Engagement für die bayerische Energiewende aus der Kreisstadt kommt.

So hat beispielsweise die Landesvertretung der bayerischen Bürgerenergie-Gesellschaften, deren Vorsitz Käser seit vier Jahren inne hat, ihren Vereinssitz in Pfaffenhofen. Mehrere ehrenamtliche Vertreter der bayerischen Bürgerenergiegesellschaften (BEBay), darunter die Pfaffenhofener Andreas Herschmann, Sebastian Brandmayr und Oliver Eifertinger, haben sich laut BEBay seit einem halben Jahr in mehrfachen Sitzungen beim Energiegipfel in allen vier Arbeitsgruppen des Dialoges im Ministerium eingebracht.

Die Ergebnisse des Energie Gipfels 2019 hat nun die Landespoltik und der Landtag zu bewerten. Mit einer Regierungserklärung im November, so hat es Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) angekündigt, will er die Vorschläge der Staatsregierung öffentlich vorstellen.Käser hofft dabei vor allem darauf, dass die Freien Wähler ihrem Wahlspruch "Bürger statt Konzerne" nun greifbare Taten folgen lassen. Im Rahmen des Abschlussplenums hat Käser deshalb die Botschaft der Bürgerenergie-Landesvereinigung direkt an Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Aiwanger überbracht. "Nun hat der Wirtschaftsminister die Gelegenheit zu zeigen, dass er sich tatsächlich mehr für bayerische Bürger-Energieunternehmen interessiert, als für die russische Gazprom oder die OPEC-Länder", so Käser. Derzeit kaufe jeder Bürger pro Kopf im Jahr für rund 1000 Euro fossile Energien aus dem Ausland ein. "Diese rund 12 Milliarden Euro jährlich könnten wir in Bayern besser für die Energiewende verwenden, anstatt sie nach Russland, Norwegen oder Saudi-Arabien zu überweisen," so Käser. Die Energiewende in Bayern könne die bayerische Wirtschaft unabhängiger und stärker machen, ist er überzeugt. Bislang habe Bayern seine Ausbauziele für Erneuerbaren Energien dramatisch verfehlt. Daher sei es nicht verwunderlich, dass seit 2007 die Kohlendioxid-Emissionen in Bayern nicht wirklich gesenkt wurden. "Dass wir nun mit Erdgas die Atomkraft ersetzen wollen, nennt man wohl den Teufel mit dem Beelzebub austreiben", so Käser.