Folge 115: Gefährliche Kettenbriefe

17.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:37 Uhr

Seit ein paar Jahren sorgen die „Blue Whale Challenge“ oder die „Momo Challenge“ im Internet für Unruhe. Bei diesen Spielen sollen Teilnehmer in 50 Tagen Aufgaben erfüllen, die von einem anonymen Spielleiter gestellt werden. Sie steigern sich von verschiedenen Formen der Selbstverletzung bis zur Aufforderung zum Selbstmord.

Mittlerweile ist klar, dass es sich bei diesen Challenges um einen Hoax handelt. Das ist eine Falschmeldung, die sich rasend schnell über das Internet verbreitet. Die Meldungen kamen vermutlich aus Russland, auch in Deutschland sprangen viele Medien auf diesen Zug auf.
 
Der Hype in Deutschland ist von einem Brief eines Schuldirektors an die Eltern ausgegangen, der im Internet veröffentlicht worden ist. Auch WhatsApp hat zu dieser Verbreitung beigetragen. Das alles sorgte dafür, dass sich die Gerüchte immer weiter verbreitet haben und es Trittbrettfahrer gab, die sich als Spielleiter ausgegeben und Jugendlichen gefährliche Aufgaben gestellt haben. Die Nachrichten, die vor dieser Challenge warnen, wirken zwar auf den ersten Blick gut gemeint, sind aber nichts anderes als Kettenbriefe. Erst deren Weiterleitung hat dazugeführt, dass Leute versucht haben, diese Challenge nachzuahmen. Informieren kann man sich auf der Seite www.mimikarma.at. Dort werden alle möglichen Internet-Gerüchte überprüft.

Zum Autor: Manfred Liesaus ist Bereichsleiter für Jugendarbeit und Prävention am Pfaffenhofener Landratsamt und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Problemen und Gefahren rund um Computer, Handy und Internet. Er ist unter Manfred.Lies aus@landratsamt-paf.de oder unter der Nummer (0 84 41) 2 72 37 erreichbar.