Nürnberg
Förderer der Integration im Sport

Die Rummelsberger Diakonie bietet Vereinen telefonische Beratung beim Umgang mit Flüchtlingen

12.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:12 Uhr

Unterstützung bei der Arbeit mit Flüchtlingen: Vereinstrainer und Sportcoaches aus der Region begrüßen das neue Beratungstelefon der Rummelsberger Diakonie. - Foto: Patrick Wolf

Nürnberg/Rummelsberg (HK) Rund 640 jugendliche Flüchtlinge betreut die Rummelsberger Diakonie derzeit in ganz Bayern. Über die Jahre haben die Mitarbeiter der sozialen Einrichtung viel Erfahrung im Umgang mit Schutzsuchenden gesammelt.

Dieses Wissen teilt die Rummelsberger Diakonie nun mit Sportvereinen. Sozialpädagogen bieten Vereinstrainern und Sportcoaches ab sofort telefonische Beratung in Konfliktsituationen an.

Die telefonische Beratung für Sportvereine, die Flüchtlinge aufnehmen wollen oder schon aufgenommen haben, bietet die Rummelsberger Diakonie im Auftrag des SportService der Stadt Nürnberg an. Amely Weiß, Projektentwicklerin der Rummelsberger Dienste für junge Menschen, gab bei einer Informationsveranstaltung praktische Tipps für die Sportarbeit mit Flüchtlingen. Zudem informierte sie über die aktuelle Situation in der Flüchtlingshilfe und ging auf kulturelle Unterschiede ein. "Offenherziges Begrüßen oder ein Lächeln sind bei uns Ausdruck für Freundlichkeit und Höflichkeit - in anderen Kulturen wird das möglicherweise anders wahrgenommen", sagte sie.

Sport ist eine gute und bewährte Möglichkeit, sich in einem neuen Umfeld zu integrieren - darin waren sich alle Teilnehmer einig. "Der Sport hat seine eigenen kulturübergreifenden Regelungen und die werden meist auch ohne gemeinsame Sprache verstanden", sagte Jürgen Thielemann, Leiter des SportService der Stadt Nürnberg.

Die Rummelsberger Diakonie ist mit mehr als 5700 Beschäftigten einer der großen sozialen Träger in Bayern. Ihr neues Angebot soll laut Thielemann dazu beitragen, dass sich die Sportvereine für Flüchtlinge öffnen. In derzeit 20 Vereinen in Nürnberg organisieren Studenten, Mütter oder Senioren die Hol- und Bringdienste aus den Flüchtlingsunterkünften zu den Sportstätten. Sie stehen zudem als Ansprechpartner zu Verfügung.

Diese sogenannten Sportcoaches werden künftig von Jürgen Rühle betreut, Sozialpädagoge bei den Ambulanten Diensten der Rummelsberger Diakonie in Fürth. Er berät bei Konflikten, gestaltet Informationsvorträge in Sportvereinen und begleitet bei Bedarf auch Trainingsstunden in den Vereinen. Seine obersten Ziele sind, dass die Jugendlichen Freude am Sport im Verein entdecken und eine Mannschaft auch nach Konfliktfällen wieder gut funktioniert. Wichtig ist ihm dabei, Verständnis zu zeigen und alle Beteiligten einzubeziehen. "Es gibt keine allgemeinen Lösungen, jeder Einzelfall zählt", sagt der Sozialpädagoge, der seit fünf Jahren mit jungen Flüchtlingen arbeitet.

Rühle erzählt das Beispiel von einem Jugendlichen, der nach einem Konflikt in der Mannschaft alles hinwarf und nach einer Begleitung durch den Sozialpädagogen nun wieder aktives Mitglied im Verein ist. Die Sportline ist unter der Nummer (01 60) 7 07 67 92 oder per E-Mail unter sportline@rummelsberger.net erreichbar.