Weichering
Flyer: Weicheringer Gemeinderäte distanzieren sich

Kritik an Vorgehen der Kollegen Stefan Appel (DGW) und Gernot Etzlstorfer (Grüne)

21.02.2022 | Stand 25.02.2022, 3:35 Uhr
Am Flyer von Stefan Appel gibt es einige Kritik aus dem Gemeinderat. −Foto: Stark

Weichering - Zwei Flyer zum geplanten Paketzentrum haben einen tiefen Riss im Weicheringer Gemeinderat herbeigeführt. In einem offenen Brief wendet sich der Großteil des Gremiums an die Bevölkerung und distanziert sich vom Vorgehen von Stefan Appel (DGW) und Gernot Etzlstorfer (Grüne).

"Es ist für uns unverständlich, dass zwei Mitglieder des Gemeinderats Weichering nun im Alleingang mit Informationsbroschüren an Sie herantreten", heißt es. Und: "Natürlich akzeptieren wir das andere Votum, jedoch nicht die Vorgehensweise."

Wie berichtet, hatten Appel und Etzlstorfer vergangene Woche mit Wurfsendungen auf ihren Standpunkt aufmerksam gemacht. Dieser lautet ganz klar: gegen das Post-Projekt. Vor allem Appel hatte damit viele Bürger - und auch seine Mitstreiter im Gremium - überrascht. Denn öffentlich dazu geäußert hatte sich der DGW-Gemeinderat zuvor nicht. Etzlstorfer hingegen ist Mitglied in der Bürgerinitiative gegen das Paketzentrum und weist in den Sitzungen und auch bei Infoveranstaltungen regelmäßig auf offene Fragen oder Probleme hin.

Anders als das Duo positionieren sich die übrigen Gemeinderäte in ihrer Stellungnahme nicht zu dem umstrittenen Paketzentrum - auch weil sie das überwiegend schon in einer Infobroschüre getan haben. Stattdessen geht es ihnen einzig um die Art und Weise, mit der ihre Gremiumskollegen vorgegangen waren. "Dies entspricht nicht den gewohnten Gepflogenheiten im Gremium des Gemeinderats", heißt es in dem Schreiben, das Vize-Bürgermeister Thomas Fürst und die Gemeinderäte Diane Fürholzer, Carola Greiner-Bezdeka, Rainer Blomeier (alle FWG), Karl Beck, Walter Morasch, Andreas Eichlinger, Markus Eichlinger (alle CSU), Andrea Appel-Fischer, Friedrich Höche (beide SPD) sowie Christian Lautner und Georg Niedermeier senior (beide DWG) unterzeichnet haben.

Ihren Appell verbinden die zwölf Räte mit einem Aufruf, sich am Bürgerentscheid am 13. März zu beteiligen. "Wichtig ist nun, den demokratischen Entscheidungsprozess zum Paketzentrum auch mit demokratischen Mitteln zu führen", so die Gemeinderäte, die sich zugleich gegen die zunehmende Verbreitung von Unwahrheiten und falschen Fakten wehren. "Falsche Behauptungen werden nicht wahrer, indem man sie wiederholt."

DK/sja