Ehekirchen (tjs/vb) Viel ist gesprochen und diskutiert worden in den vergangenen Monaten, jetzt wird es Realität: Am morgigen Mittwoch kommen die ersten Flüchtlinge nach Ehekirchen. Bisher leben nur in Neuburg Asylsuchende, die Gemeinden im Landkreis sind allerdings schon vor Monaten aufgefordert worden, Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Angesichts der aktuellen Dramen, die sich auf dem Mittelmeer abspielen und die hunderte Todesopfer gefordert haben, wird immer deutlicher, dass der Flüchtlingsstrom aus den Krisenherden dieser Erde nach Europa so schnell nicht abreißen wird.
In Ehekirchen werden nun dezentral zwölf Flüchtlinge in der ehemaligen Post untergebracht, darunter eine vierköpfige nigerianische Familie mitsamt einem Neugeborenen. Die restlichen acht Asylsuchenden sind Einzelpersonen aus dem Senegal im Alter von 21 bis 35 Jahren. Unklar ist derzeit, ob die Flüchtlinge aus dem Erstaufnahmelager in München gemeinsam ankommen werden. „Bis Freitag sollten aber alle da sein“, sagt Stefan Fäustlin, Geschäftsführer der Gemeinde. Spätestens bis zum Wochenende sollen die Ehekirchener Einwohner ausführlich informiert werden. Was die Gemeinde nun erwartet, kann Fäustlin aber nicht genau sagen. „Gemeinsam mit den Flüchtlingen werden wir uns da schon durchwurschteln“, zeigt er sich zuversichtlich. Mit Bürgermeister Günter Gamisch (FW) wolle er sie bei ihrer Ankunft jedenfalls in Ehekirchen willkommen heißen.
Der Unterbringungsdruck, der auf der Regierung von Oberbayern lastet, ist deutlich an folgender Tatsache festzustellen: Das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen hat die Behörde gestern um 9.30 Uhr informiert, dass in Ehekirchen die beiden Wohneinheiten angemietet worden sind. Um 13 Uhr schon kam die Antwort mit dem entsprechenden Bescheid, dass die zwölf Personen nach Ehekirchen zugewiesen wurden. „Das ist erst der Anfang“, sagt auch Roland Weingut, Abteilungsleiter Soziales im Landratsamt. „Bei dem ein oder anderen Objekt sind wir kurz vor dem Mietabschluss.“
