Übersfeld
Flotte Abfahrt am "Kaiserschachen"

Der Skilift in Übersfeld zieht Besucher aus Neuburg an Am Wochenende ist Betrieb

22.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:17 Uhr

Foto: Winfried Rein

Übersfeld (r) "Auf dem Nordhang könnte schon noch etwas gehen." Rudolf Stöckl hofft, dass die Piste für Ski- und Schlittenfahrer noch eine Weile hält. Seit 1999 betreibt er den kleinen Skilift am "Kaiserschachen" in Übersfeld zwischen Monheim und Rennertshofen.

Seit dem starken Schneefall vor gut einer Woche tummeln sich Hunderte Wintersportler auf dem freien Hang. Er bietet eine zwar kurze, aber dennoch flotte Abfahrt - ideal für Kinder, Übende und zur Vorbereitung auf einen Ausflug in die Alpen. Die Piste ist festgefahren, der Betreiber musste sie in dieser Woche nicht einmal walzen.

Allerdings kündigt sich für kommende Woche Tauwetter an, sodass es mit Abfahrt und Langlauf wohl wieder schnell vorbei ist. "Leider sind stabile und lange Winter selten geworden", weiß Rudi Stöckl und verweist auf die beiden zurückliegenden Saisonen: Zuletzt hatte er den Lift neun Tage offen, 2013/14 nicht einen einzigen Tag. Als "richtiger" Winter bleibt die Saison 2010/11 in Erinnerung.

An Werktagen öffnet der Lift um 14 Uhr, am Wochenende ab 10 Uhr. Wenn der Hang abends frequentiert ist, schaltet der Betreiber die Flutlichtanlage ein. An der Station des "Kaiserschachen" im Tal und auf dem Berg befinden sich zwei große Räder, um die das Seil des Schleppliftes läuft. Ein Getriebemotor setzt die Räder in Gang. Den Schlepplift hatte Tiefbauunternehmer Josef Münsinger aus Blossenau 1972 für die örtliche Jugend eingerichtet.

Am Kassenhäuschen zwicken die Helfer der "Ski-Welt" - gewärmt von einem Heizstrahler - die Liftkarten ab. Reichtümer kann man damit am "Kaiserschachen" nicht verdienen, die Karte für 20 Fahrten kostet fünf Euro. Zwischendrin ist immer mal eine Gratisfahrt drin. Der Übersfelder Lift mit seiner kleinen Abfahrt gilt als heimatnaher Hügel für kommende Skiprofis.

Wenn immer die Schneedecke ausreicht, lässt Rudolf Stöckl den Lift laufen - dazu drängen ihn schon seine drei Enkel. Natürlich hat er selbst in jungen Jahren dort Skifahren gelernt. Heute üben Kinder und Jugendliche auf dem schönen Hang, und der Betreiber hilft dem Nachwuchs beim Einstieg, wenn es Schwierigkeiten gibt. Ein wachsames Auge hat er auf die Kinder, wenn sie sich am Schleppseil festhalten und auf den Ruck aufpassen müssen. Er schubst sie leicht an und entfernt den Schnee von ihren Skischuhen, wenn sie hingefallen sind. Kommt ein Anfänger aus dem Tritt, wird der Lift angehalten. Ein Warnsignal kündigt den Neustart der Anlage an.

Skilangläufer sind noch fleißig unterwegs - vor allem in Neuburg-Nord und auf den Loipen rund um den Stadtteil Joshofen. In Gietlhausen hat Ludwig Reile mit dem Spurgerät der Stadt seine Schleifen gezogen. Dutzende Langläufer nutzen die Touren Richtung Bergen oder Forsthof. Bei Tau- und Regenwetter dürfte die Pracht vorbei sein.