Möckenlohe
Flora und Fauna für Bienen bereiten

Expertin Ulrike Windsperger bei Möckenloher Gartlern zu Gast 137 Mitglieder beim Verein

27.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Einer Vielfalt von Insekten, Käfern und Bestäubern wird in Gärten wie diesem ein Lebensraum geschenkt. Auch für die Bewohner ist die Umgebung abwechslungsreich, das Auge des Betrachters kann sich hier erfreuen. ‹ŒArch - foto: Funk

Möckenlohe (fun) Bei der Jahresversammlung des Möckenloher Vereins für Gartenbau und Landespflege ging es nicht nur um Regularien. Vorsitzende Renate Heigl hatte eine ausgewiesene Kennerin von Flora und Fauna eingeladen.

Ulrike Windsperger wusste nicht nur über den bienenfreundlichen Garten Bescheid, sondern hatte noch viele weitere wertvolle Tipps dabei. Das Referat war praktisch die Fortsetzung einer Kinderaktion der Gartler, die sich im vergangenen Jahr mit Imker Thomas Mack getroffen hatten. Nun sollte es also um die Grundlagen für ein bienenfreundliches Umfeld gehen. Windsperger, die auch einen Gartenratgeber geschrieben hat, bat, sogenannte Trachtpflanzen aufzubauen. Hier könnten sich Hummeln, Wespen oder Schmetterlinge Lebensräume suchen. Wildbienen gebe es in über 500 verschiedenen Arten.

Windsperger stellte die Kornelkirsche, die Krokusse, die Zaubernuss oder den Huflattich stellvertretend für ein üppiges Angebot für die Tiere im Garten oder dessen Umfeld vor. Auch die Brennnessel oder Disteln dürften stehenbleiben, andere Tiere seien dafür dankbar. Leider verschwänden viele Räume auch durch den Bau von Wohnungen und der Ansiedlung von Gewerbe, sagte Windsperger. Intensiver Anbau in den Fluren erschwere die Vielfalt. Die genetischen Potenziale würden der Professorin zufolge weniger.

Sie plädierte dafür, Pflanzmaterial mit hohem Qualitätspotenzial aus dem Gärtnerbereich den oft billigeren Baumarkterzeugnissen vorzuziehen. Die ganzjährige Blütenvielfalt besonders mit offenen Blüten sei notwendig, um eine ertragreichere Arbeit der Insekten abzusichern. Auch dass die Bienen mit ihrer Arbeit bessere Ergebnisse erbringen, als andere Bestäuber. Die Erdbeeren werden runder, die Äpfel größer. 80 Prozent des Lebens hängen von der Bestäubung ab. Darum müsse es ein dringendes Anliegen sein, Bienenweiden anzulegen. Auch die Gemeinden sollten öffentliche Flächen entsprechend gestalten. An der Versammlung waren Bürgermeister Andreas Birzer und Gemeinderat Christian Meier anwesend, die diese Anregung mitnehmen konnten. Der Gartenfreund könnte immer, so Windsperger, kleine Flächen mit Mischungen aussäen. Die Möckenloher wollen dazu heuer an die Mitglieder Saatgut verteilen.

In ihrem Rechenschaftsbericht verwies Renate Heigl auf nunmehr 137 Mitgliedschaften im Verein. Die Jahresarbeit umfasste neben dem örtlichen Engagement auch den Besuch der Kneippanlage in Egweil und die Bahnfahrt nach Pfaffenhofen zur Gartenschau. Engagiert hatte man sich auch beim Weihnachtsmarkt und im Ferienprogramm mit einer Aktion zu Bienen und Imkerei. Die Kasse von Reinhilde Hiermeier musste ein kleines Minus verkraften; der Geräteverleih wird weiter betrieben, eine elektrische Gartenschere wird dazu angekauft. Ansprechpartner sind hier Xaver Brickl und Erwin Herzner.