Pfaffenhofen
Fliegen ohne Pilot

Helmut Birzer aus Pfaffenhofen baut mit Studentenkollegen eine Drohne und wird damit Siebter bei einem internationalen Wettbewerb

24.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Erfolgreiches Trio: Helmut Birzer (von links), Lukas Eberlein und Mike Watkins mit ihrer Drohne auf dem Flugplatz in Maryland. - Foto: Siebold

Pfaffenhofen (kik) Helmut Birzer aus Pfaffenhofen hat mit einem elfköpfigen Studententeam von der Hochschule München an einem internationalen Wettbewerb in Maryland zum Bau von unbemannten Flugobjekten teilgenommen. Mit Erfolg. Der 29-Jährige und seine Mitstreiter landeten auf dem siebten Platz und gewannen den Safety Award.

Dass die Freiheit über den Wolken wohl grenzenlos sein muss, wusste schon der Liedermacher Reinhard Mey. Um die "Faszination Fliegen" dreht sich auch der AUVSI-SUAS Wettbewerb, allerdings auf etwas andere Art: Die Abkürzung steht für "Association for unmanned vehicle Systems - Students unmanned aerial Systems". Auf gut Deutsch ist das ein Wettbewerb für Studenten, um unbemannte Flugobjekte - kurz Drohen - zu bauen. Das Flugobjekt muss sich in verschiedenen Kategorien beweisen.

Der 29-jährige Pfaffenhofener ist im SAM, kurz für Student-Aviation-Munich-Team, der Hochschule München. Seit dem Wintersemester 2011 studiert er Luft- und Raumfahrttechnik. Zum zweiten Mal nahm er im Team an dem Wettkampf teil. Letztes Jahr noch Platz acht, verbesserten sie sich dieses Jahr auf Rang sieben. Die Truppe ist zufrieden: "Zwar hätten einige Dinge besser laufen können, bei einer Suchaufgabe hatten wir beispielsweise Funkprobleme. Aber beschweren will ich mich nicht", sagt Birzer.

Der Wettbewerb dauerte vier Tage, von Mittwoch bis Samstag. Am Anfang stand eine kurze Einführung. Dann stellte jedes Team in einer Präsentation die selbst gebaute Drohne vor und die Jury prüfte, ob sie teilnahmefähig war. Die nächsten zwei Tage waren für den Wettkampf reserviert. Die Preisverleihung fand schließlich am Samstagabend statt. Dieses Jahr hatte die Jury eine besondere Überraschung für das Münchner Team parat. "Wir haben den Safety Award gewonnen. Darauf sind wir sehr stolz", so Birzer. Zwar sei das Team nicht speziell darauf aus gewesen. Die Auszeichnung sei aber ein sehr schöner Zusatz. Bei dem Preis wird die Sicherheit des Flugobjektes bewertet. Dabei hat das SAM-Team auch auf Details geachtet: "Zusätzlich hatten wir noch Helme und Löschdecken dabei."

Doch für einen solchen Erfolg braucht es viel Vorlauf: Sieben Monate tüftelten die Studenten an der Drohne. Als sie das erste Mal teilgenommen hatten, dauerte es sogar ein ganzes Jahr: "Beim zweiten Versuch hatten wir schon viel mehr Routine. Außerdem konnten wir einige Teile, wie die Flügel, des alten Flugzeugs wiederverwenden." Mehrarbeit verursacht hingegen die Tatsache, dass einige Studenten aus dem Vorjahr das Team verlassen hatten. "Da mussten wir doppelt anpacken. Von selbst baut sich der Flieger schließlich nicht", so Birzer.

Die Zusammenarbeit im Team sei gut gewesen, fügte der Pfaffenhofener an. Die Informatiker und Flugzeugbauer tauschten ihre Ideen immer wieder aus. Auch Professor Karl-Heinz Siebold, der Betreuer des Projekts, habe sich zufrieden geäußert. "Es ist wichtig, sich zu verstehen. Schließlich verbringen wir im Projekt viel Zeit miteinander", sagt Birzer. Zum Teil, wie bei den Flügen nach Maryland, sogar auf engstem Raum. "Und sogar nach dem Wettbewerb haben noch gemeinsam für die Prüfungen gelernt."