Gerolsbach
Flaute kam erst am Jahresende

Windpark lag auch 2020 über dem Soll

18.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:27 Uhr
Über den vom Neuschnee weiß überzuckerten Bäumen erzeugten die Windräder im Gröbener Forst auch am Mittwoch fleißig Strom. −Foto: Hofmann

Gerolsbach -"Der Wind ist nicht planbar", hatte Franz Xaver Koller, der Geschäftsführer der Gerolsbacher Windkraftgesellschaft, im vergangenen September noch gesagt, als er eine überaus erfreuliche Bilanz für die ersten acht Monate präsentierte. 2020 schien auf dem Weg zu sein, ein neues Rekordjahr für die seit Ende 2015 laufenden Anlagen zu werden. Doch dann entpuppten sich November und Dezember als so windschwach wie schon lange nicht mehr. Und so blieb zum Jahresende zwar ein deutlich über den Planwerten liegendes Ergebnis, aber eben kein Rekordjahr.

17,1 Millionen Kilowattstunden Strom haben die drei Windräder im Gröbener Forst 2020 erzeugt - und damit den Planwert von 16,1 Millionen Kilowattstunden um 6,5 Prozent übertroffen. Aus dem Stromverkauf wurden nach der vorläufigen Bilanz, die Koller am Mittwochabend im Gerolsbacher Gemeinderat vorstellte, ziemlich genau 1,5 Millionen Euro eingenommen, 67000 Euro mehr als geplant. Den Jahresüberschuss bezifferte Koller mit 61000 Euro, den Liquiditätsüberschuss mit 183000 Euro.

In den fünf vollen Betriebsjahren des Windparks, der inzwischen zu 61 Prozent der Gemeinde gehört, haben die drei Rotoren bereits 452000 Euro Mehreinnahmen erwirtschaftet. Auf der Bank hat die Gesellschaft nach Kollers Worten derzeit ein Guthaben von mehr als einer Million Euro. Sie könne deshalb der Gemeinde und dem Kommunalunternehmen Gerolsbach Darlehen geben - und sich damit den Minuszins ersparen. Im vergangenen Jahr seien auch 274000 Euro an die Bürgerenergiegenossenschaft Pfaffenhofen zurückgezahlt worden. Das ursprüngliche Bankdarlehen zur Projektfinanzierung sei inzwischen von 10 auf 7,8 Millionen Euro getilgt worden. Einen Mehrertrag im fünfstelligen Bereich bringe der neue Vertrag mit dem Direktvermarkter Statkraft - der übrigens auch mit dem riesigen Solarpark Schornhof bei Berg im Gau zusammenarbeitet.

Nicht nur der wirtschaftliche Ertrag des Windparks sei ein Grund zur Freude, sagte Bürgermeister Martin Seitz (CSU), sondern auch der Umwelteffekt, also die CO2-Einsparung. Koller gab er als Auftrag mit: "Wenn wir die nächsten Jahre das Ergebnis genauso halten können, wäre das für uns eine tolle Sache."

SZ

Bernd Hofmann