Jetzendorf (PK) Mehrere Gebäude eines Pferdehofs in Weingarten bei Jetzendorf sind gestern Nachmittag ein Raub der Flammen geworden. Über 80 Feuerwehrleute kämpften stundenlang gegen das Feuer. Menschen oder Tiere wurden nicht verletzt. Der Schaden beträgt wohl gut 350 000 Euro.
Feuerwehrfahrzeuge versperren die Zufahrt zum Hof, der Boden ist vom Löschwasser schon völlig durchgeweicht. Feuerwehrleute in Atemschutzmasken laufen durcheinander, aus mehreren Schläuchen regnet Wasser auf die brennenden Gebäude des Reiterhofs in Weingarten. Es riecht nach verbranntem Holz.
"Ich fürchte, wir werden das nächste Gebäude nicht halten können", schreit einer der Feuerwehrleute in sein Funkgerät. "Das Problem ist, dass wir momentan nicht genug Wasser herbringen", erklärt Christian Nitschke von der Kreisbrandinspektion.
Wie es zu dem Großbrand auf dem Pferdehof kommen konnte, war gestern noch unklar. "Meine Frau hat den Brand als Erste entdeckt, da hinten im Heustadl", sagt Josef Plattner (76), der Vater der Hofbesitzerin, und zeigt auf die Überreste der Scheune. "Wir haben noch versucht, das Feuer mit Eimern zu löschen, aber wir hatten keine Chance, das ist so schnell gegangen."
Das Feuer breitete sich rasch auf die benachbarten Gebäudeteile aus, bestätigt die Polizei. Der Reitstall und zwei weitere Gebäude, die zur Unterstellung eines Traktors, der Aufbewahrung von Werkzeug und Reiterzubehör sowie der Lagerung von Pferdefutter, Stroh und Heu genutzt wurden, brannten fast vollständig nieder. Menschen und Tiere wurden nicht verletzt, hieß es am Abend.
Stundenlanger Einsatz
Obwohl die gegen 15 Uhr alarmierten Feuerwehren aus Jetzendorf, Pfaffenhofen, Allershausen, Petershausen, Hilgertshausen und Ingolstadt nach Angaben des Polizeipräsidiums Ingolstadt schnell vor Ort waren, konnten sie die Gebäude nicht retten. Allerdings gelang es, ein Übergreifen der Flammen auf das benachbarte Wohnhaus zu verhindern. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Stunden; 15 Löschfahrzeuge waren im Einsatz.
Kripo ermittelt
Die zwölf Pferde, die normalerweise in den Stallungen untergebracht sind, waren auf der Weide, als das Feuer ausbrach. "Zum Glück ist niemandem was passiert, nur einen Kipper in der Halle konnten wir nicht mehr rausfahren", fügt Plattner an.
Insgesamt liegt der Sachschaden wohl bei über 350 000 Euro, wie die Polizei gestern in einer ersten Pressemeldung erklärte. "Was die Gebäude und das, was sonst noch verbrannt ist, aber genau wert waren, kann ich nicht sagen", sagte Hofbesitzerin Eva Plattner dem Pfaffenhofener Kurier. "Allerdings haben wir vor kurzem erst ein bisschen renoviert und viel Geld reingesteckt."
Die Kriminalpolizei Ingolstadt hat gestern bereits die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Bei Redaktionsschluss konnten die Beamten die Brandstelle wegen der großen Hitzeentwicklung aber noch nicht betreten.
