Ingolstadt
Firmensitz statt Gastwirtschaft

Pläne der Unternehmensgruppe Schabmüller für den Ludwigsgarten im Gestaltungsbeirat vorgestellt

21.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:38 Uhr

Ende der gastronomischen Tradition: Nach den gescheiterten Plänen zweier Geschäftsleute will die Firma Schabmüller den Altbau des Ludwigsgartens durch einen Bürokomplex ersetzen. - Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Die Zeit des Ludwigsgartens als Traditionswirtschaft ist lange vorbei. Nach diversen Abschiedspartys am Brodmühlweg werden wohl bald die Baufirmen anrücken. Gestern war der "Dauerbrenner Ludwigsgarten" (Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle) erneut Thema im Gestaltungsbeirat.

Nach der nichtöffentlichen Diskussion informierte die Referentin zusammen mit dem Vorsitzenden der Beraterrunde, Ludwig Wappner, die Medien.

"Neuer Eigentümer, neues Konzept" - so lautete die knappe Einführung Preßlein-Lehles. Das geplante Gebäude nach dem Abriss der Gaststätte soll der Firmensitz der Schabmüller-Unternehmensgruppe werden. Wie Franz Schabmüller junior dem DK auf Anfrage sagte, sollen dort künftig 25 bis 30 Mitarbeiter ihre Büros bekommen. Die Autos sollen auf oberirdischen Parkplätzen stehen.

Wie berichtet, hatten zwei andere Ingolstädter Geschäftsleute lange versucht, einen Nachfolgebau für die Gaststätte durchzusetzen. Sie planten ein Büro- und Wohnhaus mit Tiefgarage, stießen dabei aber auf Widerstand bei den Nachbarn, darunter die Gärtnerei Trögl, die das Projekt für weit überzogen hielten und auch die Politik für ihren Protest mobilisieren konnten. "Wir planen jetzt schon seit zwei Jahren und haben vier oder fünf Modelle gebaut", stöhnten die früheren Eigentümer des Areals am Ludwigsgarten im Juli 2014, bevor sie das Vorhaben aufgaben. Gestern erklärte die Stadtbaurätin, dass der neue Eigentümer die "Baumasse reduziert" habe. "Die Verteilung passt jetzt." Zum Schabmüller-Konzept gehören drei Büroetagen und ein Sockelgeschoss, das "Schuttergeschoss", wie Vorsitzender Wappner sich ausdrückte, weil das Grundstück direkt an den Fluss angrenzt, was wiederum die architektonische Gestaltung nicht erleichtert. Bei der Fassade sieht der Beirat denn auch noch Verbesserungsbedarf.

Mit den Details der künftigen Fußgängerzone befasste sich die Expertenrunde ebenfalls. Das Berliner Architekturbüro A24, das den Wettbewerb gewonnen hatte, legte einige Varianten zum Schliffelmarkt vor, speziell zum Thema Wasserspiele. Preßlein-Lehle und Wappner waren sich einig, dass keine Brunnentröge oder ähnliche Einbauten die Platzfläche teilen sollen. Als "nächster spannender Schritt" soll eine Musterfläche für das Pflaster der künftigen Fußgängerzone angelegt werden, bevor der Stadtentwicklungsausschuss im Herbst das Projekt genehmigt.

"Das nimmt seinen Lauf", kommentierte Wappner ein Vorhaben des Gundekarwerks, das am Marienheim etwa 40 Studentenapartments plant.