Augsburg
Finnbogason ist bereit

Der wiedergenesene Stürmer des FC Augsburg soll gegen den FC Bayern für Tore sorgen

31.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:23 Uhr

Augsburg (DK) Mit Alfred Finnbogason kehrt ein Stück Hoffnung auf Tore, Punkte und somit auch auf den Klassenerhalt zum FC Augsburg zurück. Am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) könnte der isländische Stürmer beim FC Bayern zum ersten Mal seit September 2016 auflaufen.

Welche Auswirkungen die erfolgreiche Europameisterschaft offenbar auf Islands Bevölkerung hatte, darüber informierte ein Arzt aus Reykjavik in dieser Woche die Öffentlichkeit. Ziemlich genau neun Monate nach dem sensationellen 2:1-Achtelfinalsieg gegen England registrierten Asgeir Petur Porvaldsson und seine Kollegen am vergangenen Wochenende einen Geburtenrekord in Islands Hauptstadt. Ein paar Tausend Kilometer weiter südöstlich freuten sich zur selben Zeit auch Alfred Finnbogason, isländischer EM-Teilnehmer, und seine Freundin Frida über eine gesunde Tochter. "Es war eine wunderschöne Woche", sagt der FCA-Stürmer.

Das neue Vaterglück ist aber nur der eine Grund für Finnbogasons gute Laune. Der andere besteht darin, dass die sportliche Leidenszeit des Stürmers bald endgültig abgeschlossen sein könnte. 45 Minuten lief Finnbogason beim Testspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth (1:1) nach fünf Monaten hartnäckiger Schambeinverletzung auf. Nach der Rückkehr auf den Platz, die der Stürmer mit dem einzigen Augsburger Treffer krönte, urteilte Finnbogason: "Das Spiel war ein guter Test. Ich hatte danach ein gutes Gefühl und bin jetzt bereit."

Bereit, um heute Nachmittag in München zum ersten Mal seit September 2016 in einem Pflichtspiel aufzulaufen? "Er wäre so weit, um nicht nur im Kader, sondern auch in der Startelf zu stehen", sagt Trainer Manuel Baum, der sich vor dem Derby aber noch nicht in die Karten schauen lässt. Als eine mögliche Variante ließ der 37-Jährige im Training Finnbogason neben Raul Bobadilla als zweite Spitze agieren. Man müsse auch beim Tabellenführer und großen Favoriten mutig auftreten. "Wir gehen die Partie an wie ein Pokalspiel, in dem wir mit aller Macht eine Runde weiterkommen möchten", sagt Baum.

Finnbogason könnte dabei für die nötigen Tore sorgen. So wie in jedem zweiten Spiel der Vorsaison, als er nach seinem Wechsel zum FCA in 14 Partien siebenmal traf. Dass in dieser Saison nur drei Mannschaften weniger Tore erzielt haben als die Augsburger, hängt freilich auch mit dem langfristigen Ausfall des Isländers zusammen. "Er ist aber nicht nur auf dem Platz wichtig, sondern auch als Typ, und für uns in der Schlussphase der Saison von großer Bedeutung", betont Baum.

Am Samstagnachmittag bekommt es Finnbogason, sollte er in München spielen, mit Manuel Neuers Vertreter Sven Ulreich zu tun. Ein Vorteil? "Natürlich ist Neuer der beste Torwart der Welt, aber Bayern hat auf jeder Position zwei Top-Leute", weiß Finnbogason, der außerdem erklärt: "Wenn ich eine Torchance habe, überlege ich, was ich selbst mache und nicht, wer beim Gegner im Tor steht." Enorm wichtig wäre ein Treffer, vor allem aber ein gutes Ergebnis in München allemal, da der FCA nur noch zwei Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang vorzuweisen hat. "Es kommen jetzt die entscheidenden Spiele", weiß Finnbogason. Gerade deshalb sei es wichtig, dass der FCA im Abstiegskampf alles in der eigenen Hand hat. "Und dass wir viel Erfahrung im Abstiegskampf haben", sagt der 28-Jährige. "Wenn wir unsere Leistung bringen, bin ich sicher, dass wir die Klasse halten."

Kaum vorstellbar, dass dieser Erfolg in Augsburg einen ähnlichen Babyboom auslösen würde wie in Island. Zumindest aber wieder einmal große Freude und Erleichterung bei den Augsburger Fans.