München
Finanzspritze für Katzenkastration

Die SPD will den Tierheimen im Freistaat mit einem landesweiten Konzept helfen

19.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:56 Uhr

München (DK) Die SPD fordert ein umfassendes Tierschutzkonzept in Bayern. Dieses müsse die Finanzierung von Tierheimen, den Umgang mit illegalen Welpentransporten und Finanzhilfen für Katzenkastrationen umfassen, sagten die tierschutzpolitischen Sprecher der SPD, Susann Biedefeld und Herbert Woerlein gestern in München. "Jedes zweite bis dritte Tierheim steht vor der Insolvenz", betonte Biedefeld.

Eigentlich sei es Aufgabe der Kommunen, für die Unterbringung von Tieren aufzukommen, die meisten Tierschutzvereine im Freistaat bekämen aber weniger als 30 Cent pro Einwohner von den Kommunen, viele erhielten sogar gar keine Unterstützung. Da die Tierheime meist älter als 50 Jahre seien, gebe es einen großen Sanierungsbedarf, den sich die Heime aber nicht leisten könnten. Der Freistaat solle daher eine Million Euro pro Jahr für die Gebäude bereitstellen.

Zur finanziellen Belastung für die Tierheime würden zunehmend auch illegale Welpentransporte. Wenn diese aufgegriffen würden, weigerten sich die zuständigen Kommunen, für die Unterbringung zu zahlen. Da für die oft verwahrlosten Tiere Impfungen, Einzelbehandlungen oder auch Quarantänemaßnahmen nötig seien, summierten sich die Kosten auf durchschnittlich 21 Euro pro Tag und Tier, sagte die Geschäftsführerin des Augsburger Tierschutzvereins, Sabina Gassner. 2015 wurden in Bayern mindestens 255 Welpen sichergestellt, die SPD geht aufgrund unvollständiger Zahlen aber von deutlich mehr aus.

Zudem fordern die Sozialdemokraten, dass der Freistaat die Kastration von Katzen und deren Kennzeichnung mit bis zu 500 000 Euro jährlich unterstützt. So könnten entlaufene Tiere schneller zurückgebracht und die Vermehrung freilebender Katzen eingedämmt werden. Beides spare den Tierheimen Kosten.