Produktion erweitert
FFP2-Masken aus Eichstätt geplant

Semet Global will die Produktion erweitern - Drei Millionen Stück auf Lager

15.01.2021 | Stand 23.09.2023, 16:26 Uhr
Masken über Masken: In jedem dieser Kartons lagern 1000 FFP2-Masken in der Halle von Semet Global im Industriegebiet in Eichstätt. Mehrere zigtausend dürften es noch sein. Geschäftsführer Mikail Akkoyun hält eine 20er-Packung in der Hand. Aufgrund der immensen Nachfrage schmilzt der Bestand rapide, aber das Unternehmen hat sich bereits weitere drei Millionen Stück reservieren lassen. Die Versorgung ist also gesichert. −Foto: Meßner

Eichstätt - Ministerpräsident Markus Söder hatte seine Ankündigung, dass ab Montag FFP2-Masken im ÖPNV und im Einzelhandel Pflicht werden, kaum ausgesprochen, da klingelte bei Semet Global im Eichstätter Industriegebiet das Telefon. Und es hörte nicht mehr auf. "Drei Leute sind acht Stunden am Tag damit beschäftigt, Bestellungen entgegenzunehmen und abzuwickeln", sagt Geschäftsführer Mikail Akkoyun.

Der Automobilzulieferer ist im Frühjahr 2020 kurz nach Beginn der Pandemie in die Maskenproduktion eingestiegen. Seit Monaten werden dort nun sogenannte Alltagsmasken produziert, je nach Auftragslage zwischen einer halben Million und einer Million Stück im Monat. Laut Geschäftsführer Akkoyun liefert Semet Global die Masken mittlerweile europaweit aus.

FFP2-Masken dagegen, wie sie ab Montag in Bayern gefragt sind, werden nicht in Eichstätt produziert. "Noch nicht", betont Akkoyun. Aufgrund der explodierten Nachfrage planen die Verantwortlichen des Unternehmens, ihre Produktion um FFP2-Masken zu erweitern. Diese Überlegungen sind offenbar schon so weit gediehen, dass Geschäftsführer Akkoyun hofft, "in vielleicht einem Monat erste Prototypen herzustellen".

Bis die Massenproduktion anläuft, wird es also noch etwas dauern. Dennoch wird es in Eichstätt bei Semet Global keinen Mangel an FFP2-Masken geben. Denn bereits im Dezember hat das Unternehmen 120000 FFP2-Masken gekauft und - offenbar in weiser Voraussicht - Optionen auf drei Millionen weitere reservieren lassen. "Die Masken gehen uns sicher nicht aus", sagt der Geschäftsführer. Produziert wurden sie in China, abgenommen und zertifiziert von der Dekra. "Wir arbeiten da mit einem sehr zuverlässigen Partner zusammen", sagt Akkoyun. Die drei Millionen Masken liegen in einem Lager in Deutschland und warten darauf, nach Eichstätt transportiert zu werden.

Alleine am vergangenen Mittwoch hat das Unternehmen laut dem Geschäftsführer rund 20000 FFP2-Masken aus dem Bestand vom Dezember verkauft. Der Großteil geht an Geschäftskunden, aber auch Privatleute können vorbeikommen und sich eindecken. Ein Karton mit 20 FFP2-Masken kostet 35 Euro.

Geschäftsführer Akkoyun hat sich in den vergangenen Monaten sehr über den Zuspruch aus der Region gefreut. Die Masken "Made in Eichstätt" haben sich herumgesprochen und so kommen viele Bestellungen aus der Umgebung. "Die Pandemie können wir nur gemeinsam besiegen", sagt er. Dass Semet Global mit den Masken auch Geld verdienen möchte, ist klar, "das sichert Arbeitsplätze", so Akkoyun. Aber er betont: "Uns ist es wichtig, ein Zeichen gegen Wucherpreise und überteuerte FFP2-Masken zu setzen."

EK

Markus Meßner