Eichstätt
Feuerwehrhaus für die Dorfgemeinschaft

Planungen für Buchenhüll nehmen Konturen an - Bauchschmerzen wegen der Kosten

18.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:49 Uhr

Eichstätt (kno) Es ist einer dieser Dauerbrenner: Seit einer gefühlten Ewigkeit drängt die Buchenhüller Feuerwehr auf ein neues Gerätehaus.

Der jetzige Zustand mit Stellplatz und Container sei schon lange nicht mehr tragbar. Nun wird das Vorhaben konkret: Es war Thema in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Bedenken wurden allerdings wegen der Kosten geäußert.

Dass Buchenhüll ein neues Feuerwehrhaus brauche, wurde schon im Bedarfsplan vor über zehn Jahren erkannt, äußerte Stadtbaumeister Manfred Janner. Es dauerte bis zum vergangenen Jahr, bis ein Standort - am nördlichen Ortseingang - festgelegt werden konnte. Das neue Areal misst knapp 1700 Quadratmeter und wird derzeit landwirtschaftlich genutzt.

Im Bauausschuss ging es jetzt darum, das Raumprogramm festzuzurren, denn hierbei gibt es durchaus Begehrlichkeiten. So zeichnet sich ab, dass das künftige Heim der Feuerwehr kein reines Gerätehaus wird, sondern auch der Dorfgemeinschaft für weitere Nutzungen zur Verfügung stehen soll. Der örtliche Gartenbauverein hat bereits Interesse daran angemeldet, und auch beispielsweise die Ministrantengruppe oder der Chor wären dankbar für einen Unterschlupf, wie Ortssprecher Christian Alberter (SPD) einwarf. Als Konkurrenz zum Buchenhüller Gasthaus solle das künftige "Gemeinschaftshaus" aber keinesfalls gelten, fügte Alberter an: "Unser Wirt bleibt unser Wirt. "

Was die Räumlichkeiten angeht, klaffte noch eine Lücke zwischen Wunschdenken und Wirklichkeit: Die reine Nutzfläche für ein Feuerwehrhaus würde 226 Quadratmeter betragen, mit den "Extras" würde sie auf 340 Quadratmeter wachsen. Das Stadtbauamt schlug daher als Kompromiss ein Plus von 50 bis 70 Quadratmeter vor: Herzstück wäre dabei ein Schulungsraum mit 80 Quadratmetern, der dann auch als Gemeinschaftsraum genutzt werden könnte.

Das Gremium befand die Idee des Gemeinschaftshauses grundsätzlich für gut, weil es die dörflichen Strukturen stärken würde, Elisabeth Gabler-Hofrichter (CSU) meldete allerdings wegen der Kosten Bedenken an: Alles, was über ein reines Gerätehaus hinausgehe, sei schließlich eine freiwillige Leistung - die angesichts sinkender Gewerbesteuereinnahmen nur schwer zu stemmen sei. Von den einst prognostizierten 500000 Euro Baukosten sei man vermutlich weit entfernt.

Stadtbaumeister Manfred Janner konnte hier nur eine grobe Richtschnur vorgeben: Nach Baukostenindex reiche die Spanne von rund 800000 Euro für die Mindestlösung bis hin zu 1,2 Millionen Euro für die Maximalvariante. Fließe die Gemeinschaftsnutzung mit ein, wäre durch staatliche Programme für Dorfentwicklung eine Förderung von bis 300000 Euro drin. Zum ursprünglichen Kostenansatz bemerkte Janner, dass dieser längst nicht mehr den heute geltenden DIN-Normen entspricht.

Der Ausschuss ließ zwar Sympathie für die Gemeinschaftslösung erkennen, wollte aber keine Beschlussempfehlung für den Stadtrat abgeben, der letztlich darüber entscheiden wird. Zuerst sollen noch die Fördermöglichkeiten konkretisiert werden.

 

AUS DER SITZUNG

Der Zeitplan für den Neubau des Herzogstegs steht vorläufig: Wie Stadtbaumeister Manfred Janner dem Bauausschuss bekanntgab, soll die Ausführungsplanung für die neue Fußgängerbrücke dem Stadtrat im Januar kommenden Jahres präsentiert werden. Im Juni sollen die Vergaben erfolgen, Bauzeit wäre dann von Juli bis Ende 2020. 

Klaus Bittlmayer (Grüne) sprach die schlechte Radwegverbindung von Buchenhüll nach Eichstätt an. Teilweise ginge es über „Schlammpisten“, ein großes Problem sei die Überquerung der Jurahochstraße. Manfred Janner sagte dazu, dass es sich größtenteils um Privatwege handle, die Landwirten und den Staatsforsten gehörten. Eine Querungshilfe für die  Jurahochstraße   sei schon oft Thema gewesen, allerdings müsse die Stadt selbst für die Kosten aufkommen. Eine Unterführung oder eine Brücke zu bauen, sei „nicht bezahlbar“