Burgheim
Feuerwehr arbeitet nicht gratis

Burgheimer Gemeinderat verabschiedet neue Satzung und bespricht auch den Herbstmarkt

19.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:58 Uhr

Ein wahrer Segen ist die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr. Allerdings ist sie auch kostenpflichtig.

Burgheim (DK) Der Burgheimer Gemeinderat segnete fünf Bauanträge ab, vertagte den Jahresantrag 2015 zur Städtebauförderung und beschloss, bei der Suchtpräventionsarbeit in Kindergärten und Schule eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei und anderen professionellen Einrichtungen zu suchen.

Handys und PCs können schon im Kindesalter zum Problem werden. Deshalb die Kooperation beim Thema Suchtprävention. Doch auch andere Themen wurden im Gremium behandelt.

Den Herbstmarkt wie in diesem Jahr wird es künftig nicht mehr geben, so Bürgermeister Michael Böhm (CSU). Wenig Besucher, ein enormer Aufwand für den Bauhof und Einnahmen von lediglich 151 Euro verlangen nach einem neuen Konzept. Eventuell soll sich der Markt auch an einer anderen Örtlichkeit abspielen. Der Platz wo das alte Feuerwehrhaus stand, ist im Gespräch. Gemeinderat Klaus Rössler (FW) möchte den Markt unter einem eigenständigen Thema aufziehen und örtliche Anbieter einbinden. Ein Burgheimer Charakter sollte erkennbar sein.

Auch beim Marktfest 2015 wird es Änderungen geben. Die Vereine müssten den Marktplatz so herrichten, dass am Sonntagmorgen der Gottesdienst gefeiert werden kann. Im Bräustüberl sind derzeit ein Dart- und ein Kickerverein in Gründung, die auch zum Marktfest drängen. Der Gemeinderat möchte aber das Marktfestgefüge nicht ändern, so dass sich die Neuen hinten anstellen müssen. Im nächsten Jahr wird die Musikkapelle aus Burgheim am Kaiserstuhl zum Marktfest kommen. Sie soll zusammen mit der Marktmusikkapelle Burgheim, der Band „Malibu“ und der Castle Home Jazz Band den musikalischen Rahmen bilden. Gemeinderat Stefan Brendle (FW) stellte die Frage, ob die Musik am Samstag nötig sei. Gegenüber der Bühne sitzen nur wenig Besucher, weil sie nur beschallt würden. Die Mehrheit im Gemeinderat war allerdings pro Musik, weil sie Leben ins Zentrum bringe. Über die Lautstärke müsse allerdings noch gesprochen werden.

Die Arbeit der Feuerwehr ist zweifellos ein Segen, kostet allerdings auch Geld, festgelegt in einer Satzung. Die erneuerte nun der Gemeinderat anhand einer Mustersatzung, allerdings nicht widerspruchslos. Gemeinderat Manfred Meier aus Biding (JBB) möchte nicht, dass Vereine an die Feuerwehr bezahlen, wenn die Wehrleute kostenlos arbeiten möchten, beispielsweise den Parkplatz bewachen. Ähnlich verhalte es sich bei einem Martinsumzug, Prozessionen oder Bittgängen. Bürgermeister Michael Böhm verwies auf das Feuerwehrdienstleistungsgesetz. Danach erfüllt die Feuerwehr eine hoheitliche Aufgabe, verbunden mit Haftungsfragen. Die Feuerwehr werde beauftragt und ist dann im Einsatz. Die Kosten belaufen sich auf 24 Euro pro Mann und Stunde für die Gemeinde und davon kommen 13,50 Euro beim Brandschützer an. Die neue Satzung wurde mit 11:3 Stimmen angenommen.

Für die Kindertagesstätten verabschiedete der Gemeinderat ebenfalls eine neue Satzung. Warum die Burgheimer Gebühren höher sind als in den Nachbargemeinden soll noch geklärt werden.

Komplizierter als gedacht gestaltete sich die Beleuchtung des Festplatzes im Zusammenhang mit der Parkplatznutzung durch den Schützenverein. Auf den bestehenden Stromkasten habe die Gemeinde keinen Zugriff laut Auskunft der Lech-Elektrizitätswerke. Ein eigener Anschluss mit entsprechender Verkabelung kostet etwa 3000 Euro. Die Lampe sei dagegen günstig. Die Frage, ob die Gemeinde diesen Aufwand in Kauf nehmen soll, beantworteten die Räte mehrheitlich mit ja. Die Räum- und Streupflicht solle der Schützenverein übernehmen. Bürgermeister Michael Böhm wird nun mit den Schützen sprechen, die Bedingungen der Gemeinde darlegen, dem Gemeinderat die tatsächlichen Kosten mitteilen und die Notwendigkeit eines Planers klären. Dann soll der Gemeinderat einen Beschluss fassen.

Letztlich bestätigte der Gemeinderat Anton Gutjahr zum Kassenverwalter.