stadtgeflüster
Feuerschein statt Fußballspiel

21.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:12 Uhr

(khh) Das kann ja was werden: Die Stadt brennt derzeit ein veritables Feuerwerk in Sachen Digitalisierung ab.

Erinnert sei hier nur an das Digitale Gründerzentrum, an die künftige Audi-Denkfabrik IN-Campus und (ganz aktuell) an eine anvisierte EU-Pilotstudie zu Flugtaxis.

Wo wir gerade bei feurigen Dingen sind: Dieses Wochenende lodert wieder landauf, landab das Sonnwendfeuer bei diversen Johannisfeiern. Praktischerweise gehen diese stets am Samstag nach der Sonnwende (die war übrigens gestern) über die Bühne. Doch heuer ist vieles anders. Denn viele Vereine, Parteien oder Gruppen haben Weitsicht bewiesen, in dem sie einen Blick auf den WM-Spielplan geworfen haben: Am 23. Juni kicken nämlich Jogis Jungs gegen die Schweden! Das Alles-oder-nichts-Spiel wird um 20 Uhr angepfiffen. Glotzen statt Feiern im Feuerschein ist also angesagt!

Deshalb haben viele schlaue Veranstalter ihre Sonnwendfeiern auf Freitag vorverlegt. Ein dickes Lob geht an dieser Stelle an die Moosgmoa, die Rücksicht auf die Fußballfans nimmt und den üblichen Samstagstermin vor Monaten gestrichen hat.

Unbeeindruckt vom Spiel der Spiele zeigen sich dagegen die Unabhängigen Wähler aus der Marktgemeinde Kösching: Tapfer laden sie die Bevölkerung am Samstagabend zur Sonnwendfeier in die Kasinger Wacholderheide ein. Standfeste UWler lassen sich halt auch nicht in ein Fußball-WM-Schema pressen!

Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Die Stadtgeflüsterredaktion wünscht den Unabhängigen einen Besucheransturm. Und einen hell leuchtenden Holzstapel. Der könnte doch als Zeichen der Erleuchtung für eine bislang mutlose, sorglose und ideenlose deutsche Nationalmannschaft stehen. Vielleicht folgt ja auf die Fehlzündung beim Auftaktspiel nun ein Feuerwerk an schönen Ballwechseln. Wir sind sicher: Nicht nur den Köschinger UWlern würde das gefallen.