Tettenwang
Feuer hält Helfer in Atem

In Tettenwang versucht ein Großaufgebot an Helfern, einen brennenden Stadel zu retten / Rund 80 000 Euro Schaden

02.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:19 Uhr

 

Tettenwang (sja) Großeinsatz in Tettenwang: Ein brennender Stadel in dem Altmannsteiner Ortsteil hat gestern Nachmittag die Feuerwehren aus der Umgebung in Atem gehalten. Das Gebäude brannte zwar größtenteils aus, die angrenzenden Häuser blieben dank des Einsatzes aber unbeschädigt.

Wie genau das Feuer entstanden war, das blieb gestern noch ein Rätsel. „Wir wissen nicht genau, wie es dazu gekommen ist“, erklärte Bernhard Kindl, der Kommandant der Altmannsteiner Feuerwehr, am Einsatzort. Nach der ersten Alarmierung kurz vor 14 Uhr seien die Helfer von einem Kellerbrand ausgegangen. Erst auf dem Weg nach Tettenwang sei von einem brennenden Dachstuhl die Rede gewesen, den die Helfer dann auch vor Ort vorfanden. Zu diesem Zeitpunkt stand über dem Altmannsteiner Ortsteil bereits eine dichte Rauchsäule.

Gleichzeitig mit der Sicherung der angrenzenden Gebäude, ein Holzhaus und ein Hof, begann der Löscheinsatz. Von drei Seiten bekämpften die Feuerwehrleute den Brand, die später alarmierten Helfer aus Riedenburg löschten außerdem von ihrer Drehleiter aus. Weil immer wieder Flammen aus dem lichterloh brennenden Bauwerk zuckten, zog sich der Einsatz in die Länge. Auch im Inneren entstanden ständig neue Glutnester. Nach Angaben der Polizei Beilngries befand sich in dem Gebäude unter anderem eine Hackschnitzelheizung samt Lager – also perfekte Nahrung für die Flammen. Erst nach mehr als einer halben Stunde hatten die Wehren das Feuer so weit unter Kontrolle, dass sich die ersten Helfer ins Innere des Stadels wagen konnten.

Keine Probleme bereiteten den Feuerwehrleuten hingegen die Photovoltaikmodule auf beiden Dachseiten. „Die sind vorher abgeschaltet worden“, sagte Kindl. Trotz der in der Anlage verbliebenen Restspannung sei der Einsatz deswegen ohne Zwischenfall verlaufen.

Einzige Opfer der Tettenwanger Feuersbrunst sind wohl einige Hühner. Ihr Stall im Inneren des landwirtschaftlichen Nebengebäudes war von den Flammen zwar nicht unmittelbar betroffen, wie Kindl betonte. Und der Großteil der Tiere war auch schnell im Freien und damit in Sicherheit. Für einige Hühner waren Feuer und Rauch aber trotzdem zu viel. Sie dürften den gestrigen Tag nicht mehr überlebt haben. Eine 36 Jahre alte Nachbarin, die in den ersten Minuten geholfen hatte, die anliegenden Gebäude zu sichern, erlitt eine leichte Rauchvergiftung. Entdeckt hatten das Feuer übrigens einige Kinder, die gerade aus der Schule heimkamen.

Nach Abschluss der Löscharbeiten begannen die Ermittler der Kriminalpolizei Ingolstadt mit der Suche nach der Brandursache. Ihre Kollegen von der Beilngrieser Dienststelle gehen derzeit davon aus, dass bei dem Feuer in der Tettenwanger Hauptstraße ein Schaden von rund 80 000 Euro entstanden ist. Neben den Stützpunktfeuerwehren aus Altmannstein und Riedenburg waren außerdem die Truppen aus Tettenwang, Hagenhill und Hexenagger sowie die Kreisfeuerwehren aus Eichstätt und Kelheim ausgerückt. Auch für sie dauerte der Einsatz noch einige Zeit an. Der Dachstuhl war von dem Feuer wohl derart in Mitleidenschaft gezogen worden, dass Kommandant Kindl den Abriss für nötig hielt. Um sämtliche Glutnester zu finden, räumten die Feuerwehrleute auch das Hackschnitzellager aus.